Maria Ka­les­ni­ka­va ist frei!

Mit großer Erleichterung, tiefer Bewegung und Dankbarkeit nimmt die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HMDK Stuttgart) die Nachricht auf, dass ihre Alumna Maria Kalesnikava freigelassen wurde, nachdem sie über 5 Jahre unter unmenschlichen Haftbedingungen leben musste. Maria Kalesnikava, international anerkannte Musikerin, Kulturmanagerin und mutige Stimme der Zivilgesellschaft, ist in Belarus geboren – einem Land, dem sie trotz Verfolgung, Haft und Gewalt stets verbunden geblieben ist. Zugleich fand sie in Stuttgart, an der HMDK Stuttgart, der Musik der Jahrhunderte und in den Vereinen InterAKT und SKAM, eine zweite Heimat: einen Ort des Lernens, der Kunst, des offenen Denkens und der gelebten Verantwortung.

Ihre Freilassung nach Jahren der Haft ist mehr als ein persönlicher Moment der Erleichterung. Sie ist ein Zeichen der Hoffnung – für ihre Familie, ihre Freundinnen und Freunde, für die vielen nationalen und internationalen Mitstreiterinnen und Mitstreiter in der Politik und Kultur und für all jene, die an die verbindende Kraft von Kunst, Bildung und Freiheit glauben. Der Rektor der HMDK Stuttgart, Axel Köhler, erklärt dazu: „Maria Kalesnikava steht beispielhaft für den Mut einer Künstlerin, die ihre Stimme nicht zum Schweigen bringen ließ. Ihre Freilassung erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit und großer Hoffnung. Sie zeigt, dass selbst unter den härtesten Bedingungen die Idee von Freiheit und Würde nicht ausgelöscht werden kann.“ Über Jahre hinweg haben zahlreiche Angehörige der HMDK, ebenso wie Partnerinstitutionen und Kulturschaffende weltweit, Solidarität gezeigt, Mahnwachen abgehalten, Briefe geschrieben und öffentlich an Maria Kalesnikava erinnert. Diese Verbundenheit hat Grenzen überschritten und deutlich gemacht, dass Kunst und Kultur Verantwortung tragen – auch und gerade in Zeiten politischer Unterdrückung.

Axel Köhler betont weiter: „Maria Kalesnikava ist Teil unserer Hochschulgemeinschaft. Ihre Haltung, ihre Menschlichkeit und ihre künstlerische Integrität haben unsere Hochschule tief und nachhaltig geprägt. Stuttgart war und ist ein Ort, an den sie gehört – als Alumna, als Kollegin, als Freundin.“ Die HMDK Stuttgart blickt mit Respekt auf den Leidensweg Maria Kalesnikavas und mit Zuversicht auf ihre Zukunft. Ihr Schicksal mahnt, nicht nachzulassen im Einsatz für Menschenrechte, Freiheit der Kunst und die Unabhängigkeit von Kultur und Bildung. Heute gilt unsere Freude ihrer Freiheit. Morgen gilt unsere Verantwortung all jenen, die weiterhin ihrer Stimme beraubt sind.

Maria Kalesnikava am 14.12.2025 im Interview mit dem ARD-Korrespondenten Vassili Golod.