Mit Schwung ins Amt: Kanzler startet mit Struktur, Offenheit und Zu­ver­si­cht.

Seit dem 1. April 2025 ist der neue Kanzler Martin Renz an der HMDK im Amt. In einem Interview berichtet er über seine ersten Eindrücke, die wichtigsten Weichenstellungen – von strukturellen Anpassungen bis hin zu neuen Regelungen – und darüber, warum er ungeachtet großer Herausforderungen jeden Tag gerne an die Hochschule kommt.

Herr Renz, Sie sind seit dem 1. April 2025 im Amt. Wie war der Start für Sie?

Herzlich – und gleichzeitig sehr intensiv. Vom ersten Tag an habe ich mich willkommen gefühlt. Auch wenn die Anforderungen vielfältig und komplex sind, ist es für mich eine erfüllende und bereichernde Aufgabe. Ich freue mich jeden Morgen darauf, in diese Hochschule zu kommen – das ist für mich ein klares Zeichen, dass ich hier richtig bin.

 

Welche Themen standen gleich zu Beginn im Fokus?

Zunächst war es mir – und ist es mir weiterhin – sehr wichtig, die Menschen an dieser Hochschule kennenzulernen und ein Gefühl für ihre vielfältigen Aufgaben, Rollen und Perspektiven zu bekommen. Denn nur wenn man versteht, wie die Hochschule „tickt“, kann man gute Entscheidungen treffen.

Eine erste Aufgabe sah ich in der Fertigstellung des Geschäftsverteilungsplans für die Verwaltung. Er schafft nicht nur Klarheit über Zuständigkeiten, sondern hat es mir auch ermöglicht, den tatsächlichen Personalbedarf in den verschiedenen Bereichen der Verwaltung (u.a. in den Bereichen Personal, Finanzen, Arbeitssicherheit, Organisation und IT) genau zu erkennen. Mit den gewonnenen Erkenntnissen können jetzt zielgerichtet und möglichst nachhaltig Stellen geplant und besetzt werden.

Darüber hinaus wird eine neue Richtlinie für Vergabe von Leistungsbezügen an Professorinnen und Professoren auf den Weg gebracht. Sie sorgt nicht nur für mehr Gerechtigkeit und Transparenz, sondern stellt uns auch nach außen hin strategisch besser auf. 

Zudem erarbeiten und modernisieren wir praxisnahe Regelungen in verschiedenen Verwaltungsbereichen um Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen. Erwähnt seien hier nur die Richtlinien zu Gastvorträgen und Exkursionen.

 

Und wie sieht es konkret im Personalbereich aus?

Wir haben bereits einige wichtige Stellen besetzt. So konnten wir Frau Schwenck als Justiziarin und meine Vertretung gewinnen. Der Bereich der Beschaffungen konnte mit Frau Sobiech besetzt werden und im Bereich des Klimamanagements unterstützt uns Frau Bieber. Auch im Bereich des WilhemaTheaters konnten entscheidende personelle Weichenstellungen getroffen werden. Weitere wichtige Positionen, die wir brauchen, sind bzw. werden in die Ausschreibung gehen. Das wird uns in den nächsten Monaten intensiv beschäftigen, bringt aber auch viel frische Impulse in die Hochschule. Ich erwarte mir eine Entlastung der Mitarbeitenden und eine Verbesserung der Verwaltungsabläufe in der Hochschule.

 

Was Sie beschreiben klingt nach einem straffen Programm. Gab es dabei auch Stolpersteine?

Natürlich. Ich habe schnell einige Herausforderungen und strukturelle Probleme erkannt. So hat u.a. der Personalmangel auch dazu geführt, dass Themenfelder nicht oder nur unzureichend abgedeckt sind, Aufgaben nicht optimal verteilt sind und die im Einsatz befindlichen Anwendungen zum Teil nicht wirklich optimal genutzt werden. Dies ist aktuell schon herausfordernd – wichtig ist aber, wie wir damit umgehen. Ich erlebe hier eine Kultur der Offenheit und Kollegialität, die auf Wertschätzung, Loyalität und fairem Umgang auf Augenhöhe basiert. Das macht es leichter, gemeinsam Lösungen zu finden und nach vorne zu schauen.

 

Sie waren sehr lange an der Universität Stuttgart tätig. Vermissen Sie die Universität nicht ein bisschen?

(schmunzelt) Vermissen? Natürlich nicht, aber sagen wir so: Ich denke gern an viele Menschen und Begegnungen dort zurück – und einiges nehme ich auch als wertvolle Erfahrung mit. Die Universität Stuttgart hat mich geprägt, ganz ohne Frage. Aber jetzt arbeite ich in einer ganz besonderen Hochschule, in der Entscheidungswege kürzer, Gestaltungsräume direkter und Gespräche oft überraschend zielorientiert sind – das ist durchaus eine neue Qualität, die ich so bisher nicht erlebt habe. Ich freue mich sehr, meine Energie jetzt ganz dieser besonderen Hochschule widmen zu dürfen.

 

Ihr Fazit nach den ersten Monaten?

Wir haben schon einiges erreicht: klarere Strukturen geschaffen, Entscheidungswege modernisiert, Transparenz gestärkt – und den Personalaufbau gezielt vorangetrieben. Und das Beste daran ist: Ich arbeite jeden Tag gerne hier – und das motiviert ungemein.

(abschließend): „Eine Hochschule lebt von Menschen und Ideen – und beides möchte ich in meiner Arbeit stärken.“

 

Das Interview führten Hannah Clauß und Jörg Schmidt