L’espressione degli affetti:
Im Jahr 1600 formulierte die Camerata Fiorentina mit dem Begriff „recitar cantando“ einen neuen Ansatz zum Verhältnis von Musik und Wort. Inspiriert vom Ideal der antiken Tragödie knüpfte Monteverdi an diesen Ansatz an, überwand ihn jedoch grundlegend: Musik und Text traten in einen Dialog, in dem beide eigenständig menschliche Affekte ausdrückten, wobei die Musik das Vokabular rhetorischer Kunstgriffe der Madrigale nutzte, um Form und Gehalt des Wortes zu amplifizieren. Dieser Paradigmenwechsel begründete nicht nur die Operngeschichte, sondern prägte das musikalische Denken des europäischen Barocks nachhaltig.
Arianna Radaelli, Dozentin an der HMDK Stuttgart
Im Rahmen der “XXV Settimana della Lingua Italiana nel Mondo”
Italienisches Kulturinstitut Stuttgart in Kooperation mit der HMDK Stuttgart.