
Prof. Christian Weidner
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Der in Berlin lebende Saxophonist Christian Weidner verfolgt einen integrativen und kreativ-experimentellen Ansatz. Die Auseinandersetzung mit Tradition, das Erforschen neuer Wege und die Hingabe an einen authentischen, persönlichen Ausdruck prägen seine musikalische Arbeit.
1976 in Kassel geboren und aufgewachsen, begann Christian Weidner im Alter von sieben Jahren Klavier zu spielen und entdeckte mit zwölf Jahren das Altsaxophon und den Jazz. Früh sammelte er vielfältige Erfahrungen im Landesjugendjazzorchester Hessen und im Bundesjazzorchester. Bereits mit 18 Jahren spielte er im Duo mit der deutschen Free-Jazz-Legende Gunter Hampel und kurz darauf im Deutsch-Französischen Jazzensemble unter der Leitung des Posaunisten Albert Mangelsdorff.
1996 nahm er ein Saxophonstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg auf, war 1999 Erasmus-Stipendiat in Stockholm und setzte sein Studium von 2000 bis 2002 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin fort.
Seit 1999 lebt und arbeitet Christian Weidner in Berlin und war in den folgenden Jahrzehnten in zahlreichen international renommierten Projekten aktiv: in seiner Formation „Royce“ gemeinsam mit Simon Stockhausen, im „John Schröder Quartett“, in Rainer Tempels „Tempelektrisch“, in Frank Gratkowskis mikrotonalem Saxophonquartett „Fo[u]r Alto“, in der Band „Spoom“ des Gitarristen Ronny Graupe, in der isländischen Kultband „Mezzoforte“, im legendären Trio „Der Rote Bereich“ von Frank Möbus, in Pablo Helds „Flow“ sowie im „Robert Landfermann Quintet“ u.v.m.
Darüber hinaus komponierte Weidner Musik für Hörspielproduktionen und Hörbücher und trat 2013 im Duo mit dem Sprecher Christian Brückner beim Berliner Jazzfest auf.
Seit vielen Jahren arbeitet Weidner eng mit dem Plattenlabel Pirouet Records und dem Produzenten Jason Seizer zusammen. 2004 erschien dort sein Debut Album „Choral“ im Trio mit dem Pianisten Antonio Palesano und dem Schlagzeuger Daniel Schroeteler. Darüberhinaus erschienen dort drei Alben seines Quartetts mit Achim Kaufmann (Piano), Henning Sieverts (Kontrabass) und Samuel Rohrer (Schlagzeug). Ebenfalls bei Pirouet veröffentlicht wurden zwei Alben des „Kathrin Pechlof Trio“ mit der Harfenistin Kathrin Pechlof und dem Bassisten Robert Landfermann. 2021 war dieses Trio in der Kategorie „Beste Rundfunkproduktion“ für den Deutschen Jazzpreis nominiert.
Aktuell ist Christian Weidner in verschiedenen Formationen aktiv, darunter im Karl Ivar Refseth Trio, im Projekt von Marc Schmolling mit dem Chorwerk Ruhr, in Dejan Terzićs „Melanoia“, in Eric Schäfers „Hayashi“ sowie in Nils Wograms „Muse Quartet“. Auch spielt er in der 2023 von Kathrin Pechlof gegründeten Formation „RADICAL Empathy“ mit Achim Kaufmann, Elias Stemeseder, Robert Landfermann und Leif Berger.
Aktuelle eigene Projekte und zentrale Gefäße für seine kompositorische Arbeit sind das Kathrin Pechlof Trio sowie sein Duo „Licht“ mit dem Kölner Pianisten Felix Hauptmann.
Christian Weidner erhielt mehrfach Studioförderpreise und Künstlerstipendien des Berliner Senats. Er leitete Workshops an deutschen Musikhochschulen und im Rahmen internationaler Tourneen für das Goethe-Institut. Von 2014 bis 2023 war er als externer Experte an der Hochschule der Künste in Bern tätig. Zudem kuratierte er von 2013 bis 2018 gemeinsam mit Kathrin Pechlof die Berliner Konzertreihe „Serious Series“ für Jazz und improvisierte Musik.
Seit 2015 ist Christian Weidner Professor für Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.