Veranstaltungen

Meisterkurs „Rezitativgestaltung“
mit Prof. Jörg-Andreas Bötticher
16.–18. Mai 2019
Jeweils 10–13 und 14.30–18 Uhr im KMS
Ausgehend von barocken Quellen wie G. H. Stölzels Abhandlung vom Rezitativ oder der Singekunst von Tosi/Agricola sollen deutsche Rezitative der Bachzeit behandelt werden. Aspekte der Arbeit sind u.a. die Struktur des Rezitativs, die freie, deklamatorische Rede, zu ergänzende Appoggiaturen und Verzierungen, Affekte, Begleitung etc.
Der Kurs richtet sich an Sänger*innen, Tastenspieler*innen und begleitende Bassinstrumentalist*innen (Cello, Gambe, Violone/Kontrabass, Fagott).
Zur vorbereitenden Lektüre werden Quellenausschnitte (Stölzel, Telemann, Tosi/Agricola) als pdf zur Verfügung gestellt.
Repertoire: Rezitative von
J. S. Bach (Kantaten und Passionen)
Telemann (harmonischer Gottesdienst)
Stölzel (Brockespasson)
G. F. Händel (ital. Kantaten)
Zeitplan:
10–11.15 Uhr Vorträge
11.30–13 und 14.30–18 Uhr Arbeit an Stücken
Jörg-Andreas Bötticher ist Professor für Cembalo, Orgel und Generalbass an der Schola Cantorum Basiliensis. An der Hochschule für Musik Basel unterrichtet er Aufführungspraxis älterer Musik. Kurse und Vorträge führten ihn an verschiedene europäische Musikhochschulen und nach Bogotá. Er ist Organist an der Predigerkirche Basel und Mitinitiator der dortigen Gesamtaufführung der Bachkantaten (2004–2012) sowie der Abendmusiken in der Predigerkirche (ab 2013).
Er konzertiert als Solist, im Duo oder Trio mit Plamena Nikitassova, Maya Amrein u. a. sowie mit verschiedenen Ensembles (u. a. La Cetra, Akademie für Alte Musik Berlin, Die Freitagsakademie). 2013/14 wirkte er bei Aufführungen der Matthäuspassion mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle mit.
Er publizierte zu den Themen Generalbass, Musikästhetik und zum Kantatenoeuvre Bachs. Als Juror ist er regelmässig eingeladen zu Orgelwettbewerben wie dem Paul Hofhaimer-Wettbewerb (Innsbruck), organ competition Alkmar oder dem Grand Prix Bach (Lausanne).
Verschiedene CD-Aufnahmen dokumentieren seine langjährige, intensive Auseinandersetzung mit unbekannteren Komponisten (Cembalo bzw. Orgel solo: A. Poglietti, M. Rossi, G. Muffat; mit P. Nikitassova: C. Zuccari, G. Fritz; mit Hélène Schmitt: I. Albertini, N. Matteis, J. H. Schmelzer) und mit J. S. Bach (mit Chiara Banchini: Sonaten für Violine und Cembalo obbligato).