Veranstaltungen
Life can be so nice! Affirmation als Instrument der Kritik?
Anne Lepper im Gespräch mit Christian Grüny
Anne Lepper (Dramatikerin) im Gespräch mit Christian Grüny
ÜBER HANDELN
Künstlerische, theoretische, kuratorische und institutionelle Perspektiven
Vortragsreihe des CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart im Wintersemester 23/24
Künstlerische Arbeiten machen Unterschiede. Nur: Wo werden diese Unterschiede wirksam? Worauf beziehen sie sich und worauf werden sie bezogen? Es wird zunehmend schwieriger für künstlerische oder musikalische Arbeit, sich der Frage nach der eigenen gesellschaftlichen Rolle zu entziehen, ohne dass es eine einfache Antwort gäbe. Der Begriff des Handelns wird dabei gern in Anspruch genommen, weil sich mit ihm die Suggestion politischer Wirksamkeit verbindet, der Anspruch, einen Unterschied in der Welt zu machen, der unvorhersehbare Folgen zeitigt. Künstlerisches Handeln ist nicht identisch mit politischem Handeln, aber welche Distanz zwischen beiden ist angemessen? Können Musik und Kunst sich damit zufriedengeben, ausschließlich in ihrem Innenraum wirksam zu sein, oder, mit den mehr als zweihundert Jahre alten Worten Heinrich Wilhelm Wackenroders, inmitten der Katastrophen der Welt „wie ein Kind auf seinem Kinderstuhle zu sitzen und Tonstücke wie Seifenblasen in die Luft zu blasen“? Können sie sich auf irgendeine darüber hinaus gehende Wirkung verlassen oder sollten sie diese zumindest anzielen? Und ist der Rückzug in einen Innenraum nicht heute bereits selbst als zutiefst problematischer Zug erkennbar, der sich den drängenden Fragen etwa aus dekolonialer und feministischer Perspektive entzieht? Wie können Institutionen mit diesen Fragen umgehen und sie in ihre Praxis integrieren?
Nächster Termin
24.1.: Handeln ist nicht genug
Ruth Sonderegger (Professorin für Philosophie, Akademie der bildenden Künste Wien)
Campus Gegenwart in Kooperation
mit der ABK Stuttgart und der Merz Akademie
www.campusgegenwart.de