Veranstaltungen
Franz Schubert – Lieder nach Goethe
Werkstattkonzert der Schubertklasse der HMDK Stuttgart
Franz Schubert – Lieder nach Goethe
Schubertklasse der HMDK Stuttgart
Glücklich allein ist die Seele, die liebt.
Eros und Liebe
Der Fischer op. 5,3 D 225
Shenghan Wang, Yonglong Liao
Heidenröslein op. 3,3 D 257
Dennis Orellana, Yukyeong Han
Sehnsucht D 123
Olivier Nilles, Yonglong Liao
Die Liebende schreibt D 673
Maryam Jalalikandy, Kie Kojima
Die Liebe D 210
Andrea Conangla, Kie Kojima
Rastlose Liebe op. 5,1 D 138
Frazan Kotwal, Yu Tashiro
Erster Verlust op. 5,4 D 226
Maryam Jalalikandy, Kie Kojima
Suleika II op. 31 D 717
Andrea Conangla, Kie Kojima
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Sehnsucht
Lieder aus »Wilhelm Meister« - Mignon
Mignon, »Kennst du das Land« D 321
Andrea Conangla, Yesong Jung
aus Gesänge aus Wilhelm Meister op. 62 D 877
IV. Lied der Mignon »Nur wer die Sehnsucht kennt«
II. Lied der Mignon »Heiß mich nicht reden«
Leandra Nitzsche, Johanna Meisel
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Himmel und Erde
Der Gott und die Bajadere D 254
Frazan Kotwal, Yu Tashiro
Gretchen im Zwinger D 564
Maryam Jalalikandy, Yesong Jung
Ganymed op. 19,3 D 544
Dennis Orellana, Yukyeong Han
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Schäfers Klagelied op. 3,1 D 121
Shenghan Wang, Yonglong Liao
Wandrers Nachtlied op. 4,3 D 224
Olivier Nilles, Yonglong Liao
Wandrers Nachtlied op. 96,3 D 768
Shenghan Wang, Yonglong Liao
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Erlkönig op. 1 D 328
Frazan Kotwal, Yu Tashiro
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Idyllen
Auf dem See op. 92,2 D 543
Dennis Orellana, Yukyeong Han
Der Musensohn op. 92,1 D 764
Frazan Kotwal, Yu Tashiro
Suleika I op. 14,1 D 720
Andrea Conangla, Yesong Jung
Schubertklasse der HMDK Stuttgart
Leitung: Thomas Seyboldt
Im Lied verschmelzen Poesie, Melodie und instrumentaler Kommentar des Klaviers. Es stellt Sänger und Pianisten – und auch deren Zuhörer – vor besondere Herausforderungen. Partnerschaftliches Musizieren, kammermusikalisches Hören und gemeinsamer Atem sind gefragt, aber auch Worte spielen oder Farben singen, was sich zu einem faszinierenden Abenteuer entwickeln kann.
Auf Entdeckungsreise geht es zusammen mit Thomas Seyboldt, der als Liedpianist im Rahmen des Festivals „schubertiade.de - Forum für Liedkunst“ das gesamte Liedwerk Schuberts aufgeführt hat. Studierende der HMDK Stuttgart aus den Gesangs- und Klavierklassen können Schubertlieder erarbeiten und ihr Verständnis für Stil, Form und Interpretation des Liedes vertiefen. Der überwältigend reiche Kosmos der über 600 Lieder von Franz Schubert bietet vielfältigste Möglichkeiten zum lebendigen Erzählen und beseelten Gestalten, wobei jedes Lied seinen eigenen Zauber entfaltet. Im Zentrum stehen in diesem Semester Lieder von Franz Schubert nach Gedichten von Johann Wolfgang von Goethe. Bereits in der ersten künstlerischen Annäherung gelingt dem 17-jährigen Schubert mit Gretchen am Spinnrade aus dem Jahr 1814 ein Geniestreich, der als Meilenstein in der Entwicklung des Klavierliedes gilt. In den folgenden 12 Jahren entstehen bis zu den Gesängen aus Wilhelm Meister von 1826 über 70 Lieder auf Texte von Goethe, mehr als von jedem anderen Dichter in Schuberts Oeuvre. Es kam jedoch nie zu einer persönlichen Beziehung oder gar Begegnung von Schubert und Goethe. Der 66-jährige Dichterfürst ließ 1816 einen Brief von Schuberts Freund Joseph von Spaun mit einem umfangreichen autographen Heft von Schubert-Goethe-Liedern unbeantwortet und reagierte 1825 auf Schuberts Sendung zweier Prachtexemplare seines op. 19 mit den drei Goethe-Liedern An Schwager Kronos, An Mignon und Ganymed lediglich mit einem knappen Tagebucheintrag. Das künstlerische Zusammentreffen brachte dennoch reiche Früchte hervor: Erlkönig op.1, mit dem Schubert 1821 die Veröffentlichung seiner Werke begann, Rastlose Liebe, Schäfers Klagelied, Nähe des Geliebten, Heidenröslein, die beiden Suleika-Lieder, die Schubert als Goethe-Vorlagen komponierte, weil erst später bekannt wurde, dass die Gedichte von Marianne von Willemer stammen, Prometheus, Willkommen und Abschied oder Wandrers Nachtlied gehören zu den bedeutendsten Liedern Schuberts und der ganzen Musikgeschichte. Wie Schubert in seinen Kompositionen auf die Textvorlagen von Goethe reagiert gilt längst als kongenial.
Thomas Seyboldt, Liedpianist, Solorepetitor, Musikwissenschaftler, Autor und Herausgeber, lehrt seit 1990 an Musikhochschulen, zunächst in Karlsruhe und ab 2010 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart sowie Liedgestaltung in Lübeck seit 2008. Er gibt Interpretationskurse in Europa und Asien und ist seit 2004 Gastprofessor für Liedgestaltung an der University of Music in Xi’an / China. Als Liedpianist hat Seyboldt das gesamte Liedwerk Schuberts aufgeführt. Er ist künstlerischer Leiter des Festivals „schubertiade.de – Forum für Liedkunst“. Thomas Seyboldt war u.a. Partner von Thomas Quasthoff, Cornelius Hauptmann, Markus Schäfer, Lothar Odinius, Tilman Lichdi, Hanno Müller-Brachmann, Friedemann Röhlig und Michael Nagy, von Bernhard Jaeger-Böhm und Bernhard Gärtner, von Ulrike Sonntag, Heidrun Kordes, Birgid Steinberger und Christiane Hampe sowie dem Geiger Ulf Hoelscher und der Bratschistin Isabel Charisius. Mit dem Bariton Hans Christoph Begemann verbindet Seyboldt eine 30-jährige Zusammenarbeit als Liedduo. 2016 erhielt die CD „Wolfgang Rihm: Goethe-Lieder“ den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“. Die CD-Veröffentlichung „Franz Schubert: Lieder (live)“, 5 CDs, Live-Produktionen des SWR, wurde von der Opernwelt im Januar 2018 zur CD des Monats gekürt, steht auf der Longlist 1/2018 vom „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ und wurde für die „International Classical Music Awards 2019“ nominiert. Im September 2019 erschien die CD „Wolfgang Rihm: Dort wie hier“. Sie erhielt den „Pizzicato Supersonic Award“ und wurde für die „International Classical Music Awards 2020“ nominiert. Als neueste CD erschien „Ludwig van Beethoven: Lieder“. Zahlreiche weitere Aufnahmen dokumentieren seine Arbeit, teilweise mit internationaler Auszeichnung.