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mit Prof. Dr. Wolfram Seidner und Thomas Voigt
Künstlergespräch: Der Tenor Piotr Beczala im Gespräch
mit Prof. Dr. Wolfram Seidner und Thomas Voigt
Thomas Voigt, Musikjournalist und Kritiker
Piotr Beczala ist nicht nur einer der gefragtesten lyrischen Tenöre der Gegenwart, sondern auch einer der besten. Er verfügt über eine technisch perfekt geschulte Stimme, die er zugleich ausgesprochen farbenreich und ausdrucksvoll einsetzen kann und damit vor allem Opernbegeisterte, aber auch Konzertbesucher in aller Welt immer wieder fasziniert. Wir schätzen es als einen Glücksfall ein, dass der Sänger bereit ist, sich auf einem Künstlerpodium während der 10. Internationalen Stuttgarter Stimmtage unseren Fragen zu stellen und von seinen reichen künstlerischen Erfahrungen zu berichten.
In dem Podiumsgespräch werden wir natürlich die steile internationale Karriere von Piotr Beczala hinterfragen, die ihn an die bedeutendsten Opernhäuser der Welt geführt hat, wobei die Zusammenarbeit mit Regisseuren, Dirigenten sowie Sängerinnen und Sängern in dem von ihm vertretenen Fach besonders interessant ist. Welche Möglichkeiten sieht er, die hohe stimmliche und künstlerische Qualität in den von ihm vertretenen Partien zu halten und welchen Gefährdungen ist sie womöglich ausgesetzt?
Wir ordnen die Gespräche jedoch auch einem spezifischen Anliegen der Stimmtage zu, bei dem es um „handwerkliche“ Fragen geht wie die Entwicklungsmöglichkeiten der Stimme zum jugendlichen Heldentenor oder um Fragen der spezifischen sängerischen Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit und Stimmgesundheit. Gibt es vielleicht einen Dualismus zwischen Gesangstechnik und künstlerischer Gestaltung oder Probleme zwischen einer textbezogenen, deutlichen Deklamation und einer ausgeprägten Klangorientierung, wie sie für das lyrische Singen erforderlich ist? Was bedeuten „Indispositionen“ für einen Tenor? Wie „psychosensibel“ muss er sein bzw. darf er sein?
Wir verraten natürlich jetzt nicht alles, was wir in die Gesprächssituation einbringen möchten. Außerdem werden wir selbst überrascht sein, welche unerwarteten Wendungen sich situationsbedingt ergeben und was uns dann alles einfallen wird. So gehen wir davon aus, dass unsere Zuhörer fast ebenso gespannt sind wie wir drei auf dem Podium.