Veranstaltungen

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    Sa 02.04
    20:00 Uhr
    Nord - Schauspiel Stuttgart
    Eine Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart
    € 24
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    Dysmorphomanie (Premiere)
    von Vladimir Sorokin

    Patient G., 23 Jahre alt, hat das Gefühl, seine Nase sei „anders“. Patientin D., 18 Jahre, glaubt fest daran, dass sie schlecht rieche. Patient T., 20 Jahre, ist sich sicher, ständig ausgelacht zu werden. „Zuerst wusste er nicht wes-halb, doch dann, als er sich einmal im Spiegel betrachtete, ‚erkannte‘ er den Grund des Spottes: ‚Der Unterkiefer hatte sich verformt‘“.

    Eine psychiatrische Anstalt. Sieben Patienten. Alle leiden an derselben Krankheit: Dysmorphomanie. Sie sind besessen von der Vorstellung, einen Defekt zu haben und versuchen, ihre angeblichen Deformationen zu verber-gen. Die Anstaltsleitung glänzt derweil durch Zwang und Abwesenheit. Nur durch einen Lautsprecher erteilt sie den Befehl: „Spielen“! Und so wirft sich die Gruppe von Patienten in Theaterkostüme. Ein Karussell aus Shake-speare-Szenen beginnt sich rasend zu drehen. Sein oder Nicht-Sein. Die An-stalt wird zur Bühne.

    Vladimir Sorokin, geboren 1955 bei Moskau, zählt zu den bekanntesten Schriftstellern und Dramatikern Russlands. Als scharfer Kritiker der russi-schen Eliten gerät er immer wieder in Konflikt mit regimetreuen Gruppie-rungen. Nach dem gefeierten Roman Der Schneesturm (2012) veröffentlichte er 2015 mit Telluria eine fulminante Zukunftsvision der Welt um die Mitte des 21. Jahrhunderts. Vladimir Sorokin wurde national und international für seine literarische Arbeit ausgezeichnet. Seine Romane wurden in über 20 Sprachen übersetzt. Das Stück Dysmorphomanie schrieb Sorokin im Jahr 1992, als die neue Freiheit die zerfallene UdSSR ins gesellschaftliche Chaos stürzte. Am Schauspiel Stuttgart kommt die Parabel über psychiatrischem Zwang und den Wert der Freiheit mit dem 3. Jahrgang der Stuttgarter Schauspielschule auf die Bühne.

    Es spielen die Schauspielstudierenden des 3. Jahrgangs: Mattea Cavic,
    Ognjen Koldzic, Simon Mazouri, Viktoria Mikhnevich, Mark Ortel,
    Franziska Maria Pößl und Vera Maria Schmidt

    Regie: Wolfgang Michalek, Bühne: Julian Marbach,
    Kostüme: Sara Kittelmann, Dramaturgie: Bernd Isele

    Weitere Vorstellungen: 3., 8., 9., 10. & 16.04., jeweils 20 Uhr
    www.schauspiel-stuttgart.de