Veranstaltungen
Werkstattkonzert I
Solisten der Meisterkurse JSB Ensemble
Kathy Romey, Leitung und Moderation
Johann Sebastian Bach
Missa h-Moll BWV 232: Kyrie & Gloria (Dresden, 1733)
Bachwoche 2022
Cantor zu St. Thomae, Director Musices. So hießen die beiden herausragenden Posten des Leipziger Musikbetriebs. Ihr Inhaber seit 1723: Johann Sebastian Bach. Dresden, die sächsische Residenz, prunkte mit einem Capellmeister und gleich zwei Compositeurs: einem für den Hof und einem für die Kirche. Um diesen Titel bewarb sich Bach im Jahre 1733, indem er der »Königlichen Hoheit« eine »in tieffster Devotion gegenwärtige geringe Arbeit« überreichte. Diese Arbeit stellt nichts anderes dar als die Keimzelle der späteren h-Moll-Messe…
Vergebens – die Stelle an der Hofkirche bekam zwei Jahre später ein gewisser Jan Dismas Zelenka. Als wolle sich die Musikgeschichte an dem rätselhaften Böhmen rächen, verbannte sie ihn in die Vergessenheit, überlieferte noch nicht einmal sein Bildnis! und hob Bach aufs Denkmal. Ob sich beide je begegnet sind, wissen wir nicht. Ob beide die Musik des jeweiligen Kollegen kannten, auch nicht. Dabei hätte sich bei Zelenka viel entdecken lassen: seine zahlreichen Messen, Psalmvertonungen, Oratorien und Stücke für die Liturgie sowie die Kammermusik verraten nämlich Innovation und höchste Originalität.
Die Bachwoche 2022 bringt beide Komponisten und ihr Werk einander (und dem Publikum) näher. Das JSB-Ensemble, in dem sich für zwei Wochen junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt zusammenfinden, studiert und musiziert unter Hans-Christoph Rademanns Leitung ausgewählte Werke von Bach und Zelenka, vor allem Messen und Vertonungen des Magnificat. Speziell diesem biblischen Text, dem Loblied der Maria aus dem Lukas-Evangelium, gilt ein Schwerpunkt im Reigen der begleitenden Vorträge und Gesprächsrunden. Schließlich erarbeiten in Meister- kursen prominente Solisten mit begabten Studierenden die am Abend in den Werkstattkonzerten erklingenden Werke. Alle diese Veranstaltungen sind öffentlich zugänglich.
Den Auftakt macht ein Konzert mit Festmusiken Johann Sebastian Bachs – der 21. März ist schließlich der 336. Geburtstag des Cantor zu St. Thomae und Leipziger Director Musices. Eine Festmusik für den schon genannten Kurfürsten verwandelte Bach später in den ersten Teil seines Weihnachtsoratoriums – zumindest dieses populäre Werk hat Bach Zelenka voraus!
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