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„… zwischen den Fronten? Französische Musik im frühen 20. Jahrhundert“
Vortrag von Prof. Dr. Joachim Kremer
Abstract
Die zwischen 1870 und 1918 in Frankreich komponierte Musik zeichnet eine Vielfalt aus, die es erschwert, von einem übergreifenden spezifischen Charakter dieser französischen Schule zu reden. Ohnehin ist die Effizienz eines Schulbegriffs mehr als fragwürdig, aber schlaglichtartig weist Jean Cocteaus 1918 publizierte Aphorismensammlung „Le coq et l‘arlequin“ auf scharf vollzogene Abgrenzungen und Ausgrenzungen hin, die alles andere als eine Kontinuität bezeichnen sollen. Nach der Zeit der Romantik, des Wagnérisme und des Folklorismus und Exotismus soll damit im Rückblick auf diese Jahrzehnte eine „neue“ Musik entworfen werden. Die Argumentationsstrategie belegt nationale, ästhetische Fronten, die indes auch Generationenfolgen und Gattungsgrenzen in Frage stellen.