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Beyond
Studierende komponieren für St. Eberhard
Marcus Antonio Caratelli: Ite missa est
für Chor (S/A), Glocken, Schlagwerk und Streicher
Ite missa est: gehet, es ist Sendung. So lautet die kurze Entlassungsformel am Ende des Gottesdienstes. Innerhalb der Messvertonungen kommt ihr wohl eine ganz besondere Bedeutung zu, es ist einer der am wenigsten vertonten liturgischen Texte in der Messen-Tradition. Nicht umsoweniger bedeutsam aber ist sein inhaltlich weisender Gehalt. Mich haben die Worte „Gehet, es ist Sendung” immer tief beeindruckt, so sagen diese wenigen Worte doch soviel, was für uns Christen von Belang ist. Die Aufforderung mag nicht immer leicht sein, sie mag bisweilen auch unbequem erscheinen, aber sie besitzt eine ungeheure Kraft, und dieses Spannungsfeld habe ich versucht, musikalisch aufzugreifen. Der kleine, chromatisch angelegte Tonraum des Chores wird über das gesamte Stück hinweg geöffnet und vergrößert, gleichzeitig durchdringen kurze Konsonanten und Wortfetzen die Textur. Ein kleines, renaissanceartiges Versatzstück erinnert an die fehlende Geschichte polyphoner Ite-Vertonungen. Die Öffnung des Chores steigert sich zum Schluss hin, gleichsam einer Öffnung der Gemeinde hin auf die feierliche Entlassung. Das Stück bietet am Schluss die Gelegenheit einer partizipatorischen Beteiligung aller Gottesdienstbesucher: der Priester wird am Ende des Stückes ein monodisches Ite missa est vortragen (aus dem Kyriale Romanum) zudem Chor und Gemeinde eingeladen sind, das obligatorische Responsorium (von Glocken begleitet) singen zu dürfen.
Biographie:
Marcus Antonio Caratelli (*1991) studiert Komposition in der Klasse von Prof. Martin Schüttler. Seit früher Jugend erhielt er eine musikalische Ausbildung in Klavier und Kompositions-Kurse, u.a. bei Dieter Mack und Annette Schlünz. Daneben belegte er Klaviermeisterklassen bei Prof. Peter Feuchtwanger (London) und Prof. Günter Reinhold (Karlsruhe). Weiteren Unterricht in Dirigieren erhielt er bei Christof Löser und Prof. Richard Wien. Für seine Kompositionen wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seine Werke wurden von verschiedenen Orchestern und Ensembles gespielt, u.a. dem BBC National Orchestra of Wales, dem Ulster Orchestra, dem Stuttgarter Kammerorchester und den Stuttgarter Philharmonikern, dessen Patenorchester, das Jugendsinfonieorchester der Stadt Stuttgart er auf dessen erster Asienkonzertreise dirigierte. Als Dirigent eigener Kompositionen trat er u.a. mit dem echtzeitEnsemble auf, welches bereits viele seiner Werke uraufgeführt hat.