Veranstaltungen
Moderiertes Dozierendenkonzert
Angelika Luz, Anika Rutkofsky, Gerhard Stäbler
PROGRAMM
Earle Brown
December 1952, Fassung I
Angelika Luz, Stimme
Anika Rutkofsky, Szene
Gerhard Stäbler
AugenTanz/MundStücke (1999)
Performance für Liebhaber
Gerhard Stäbler, Performance
Sarah Nemtsov
TRÄNE (2016)
für Sopran solo (mit vier Gongs)
zu einem Gedicht von Paul Celan
Angelika Luz, Sopran
Gerhard Stäbler
Rosenkranz (1995)
Geheime Partitur für einen Vokalisten
Gerhard Stäbler, Performance
Gerhard Stäbler
Winter, Blumen (1995)
für Stimme solo mit Autohupen
Kókkala (2013), Partie II
Texte für einen Vokalisten
Angelika Luz, Anika Rutkofsky und Gerhard Stäbler
Earle Brown
December 1952, Fassung II
Angelika Luz, Stimme
Anika Rutkofsky, Szene
Gerhard Stäbler
Rachengold (1992)
Geheime Partitur für einen Vokalisten, ein Glas Wasser
und eine große Stoppuhr (ad lib.)
Gerhard Stäbler, Performance
Milko Kelemen
Die sieben Plagen für Singstimme (1974)
Text von Fernando Arrabal
Angelika Luz, Sopran
Hirato Renkichi
sa shi no zo ku… (1931)
Lautgedicht
Gerhard Stäbler, Performance
Earle Brown
December 1952, Fassung III
Angelika Luz, Anika Rutkofsky und Gerhard Stäbler
Raul Hausmann
kp’erioum (1919)
Optophones Gedicht
Gerhard Stäbler, Performance
John Cage
Aria (1958) for any voice
Angelika Luz, Performance
STUTTGARTER MEISTERKURSE FÜR STIMMKUNST UND NEUES MUSIKTHEATER 2018
Die Improvisation – frei oder gelenkt, entwickelt oder konzipiert und in Form gegossen, bestimmt das Thema der diesjährigen Meisterkurse. Mit dem Tanz der Typographie bei Dada und Schwitters zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird die Geschichte der grafischen Partitur, die bereits in der Renaissance mit der kreisför-migen Notation von Liedern begann, neu in Szene gesetzt. Von den Mitgliedern der New York School, zu denen neben den bildenden Künstlern Jackson Pollock und Alexander Calder vor allem Earle Brown, John Cage und Morton Feldman zu zählen sind, entstehen in den 50-er Jahren grafische Partituren, die den ausführen-den Künstler*innen neue Aufgaben und neue Verantwortung übertragen. Umberto Eco schuf für diese Werke den Begriff der „offenen Form“, deren Realisierung sich erst durch den Zugriff und die Erarbeitung der Interpreten vollzieht.
Der Komponist und Performer Gerhard Stäbler lotet in seiner Arbeit mit den Teil-nehmer*innen zunächst die stimmlichen und körperlichen Sphären der „extended voices“ aus, um in einem weiteren Schritt mit Improvisationen, der inter-pretatorischen Gestaltung von Graphiken und der Ausdeutung von Konzepten zu arbeiten. Dass von der Beschäftigung mit dieser „offenen“ Kunstform eine hohe Faszination ausgeht, formuliert die Philosophin Juliane Rebentisch in ihren Theorien der Gegenwartskunst: „An solcher Kunst teilzuhaben, bedeutet immer auch, an der Potenzialität des Werks teilzuhaben, die Erfahrung seiner Unendlichkeit oder Unausschöpflichkeit zu machen.“
Die Sängerin, Regisseurin und Leiterin der Studios für Stimmkunst und Neues Musiktheater Angelika Luz erarbeitet mit den Teilnehmer*innen die ganze Band-breite Neuer Musik. Von den Anfängen mit Musik von Arnold Schönberg und Anton von Webern bis in die Gegenwart reichen die Werke für Stimme, die sowohl der Repertoireliste entnommen werden können als auch aus dem bereits bestehenden Repertoire der Teilnehmer*innen mitgebracht werden können.
Anika Rutkofsky, studierte Dramaturgin und seit 2015/16 als Regieassistentin und Abendspielleiterin an der Oper Stuttgart engagiert, setzt in ihrem Workshop nicht nur solistische Werke der Teilnehmer*innen in Szene, sondern erarbeitet und erprobt auch gemeinsam mit den Ausführenden Ideen, Konzepte und Strategien zur Präsentation zeitgenössischer Musik.