Veranstaltungen

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    Sa 30.09
    09:30 Uhr
    HMDK Stuttgart
    Eintritt frei
    Empfehlen

    Tagung "Sprechkultur"
    Programmübersicht :: Sa, 30.09.2017

    SPRECHKULTUR IN DER RHETORIK UND SPRECHWISSENSCHAFT

    Samstag 9:30–11:00: Workshop
    Feedback-Gespräche / Leistungsbeurteilungen in Verwaltung und Unternehmen
    unter dem Aspekt der kontrollierten Subjektivität


    Annette Lepschy und Thomas Grießbach

    Samstag 11:30–12:30: Vortrag
    Brücken statt Zäune
    Interkulturelle Kommunikation und Globalisierungsängste

    “Mr Gorbachev, tear down this wall!” (Reagan, 1987)
    “I will build a great, great wall on our southern border …” (Trump, 2016)

    Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa ist in den letzten 30 Jahren der immer schneller voran schreitenden Globalisierung und wachsenden Mobilität der Wunsch nach Abgrenzung bei vielen Menschen offensichtlich gewachsen. Zugrunde liegen reale und diffuse Ängste im Hinblick auf eine als immer unsicherer empfundene Zukunft, die die Beziehung zwischen Bevölkerungsgruppen in und zwischen den Nationen belasten. Deutschland hat in der Flüchtlingskrise ein beeindruckendes Signal der Humanität ausgesandt und eine kaum für möglich gehaltene Willkommens-Kultur etabliert. Gleichzeitig prägen Protestphänomene wie Pegida oder AfD die öffentliche Debatte in Deutschland, in jüngster Zeit aber auch die „Pulse of Europe“-Bewegung, die eher das Zusammenführende in den Vordergrund rückt. In dem Beitrag wird mit Rückgriff auf Theorien der (Inter-)Gruppen-Forschung, der Akkulturations-Forschung und der interkulturellen Psychologie gezeigt, wie diese Ängste entstehen, wie sie teilweise bewusst verstärkt werden in der politischen Kommunikation, und welche Wirkungen dies auf die Integrationsdynamik hat. Gezeigt wird auch, dass eine „Willkommens-Kultur“ nur der Beginn sein kann und von einer „Wertschätzungs-Kultur“ abgelöst werden muss, in der sich die Bevölkerungsgruppen auf Augenhöhe begegnen. Um diese zu etablieren, bedarf es einer ausgeprägten (interkulturellen) Kommunikations- und Argumentationsfähigkeit auf gesellschaftlicher, organisationaler und individueller Ebene.

    Prof. Dr. Stefan Kammhuber, Dipl.-Psych. und Sprecherzieher (univ./DGSS); leitet das ikik- Institut für Kommunikation und Interkulturelle Kompetenz in der HSR Hochschule für Technik Rapperswil, Schweiz; Lehr-/Forschungsthemen: Interkulturelles Lernen und interkulturelles Training, (interkulturelle) rhetorische Kommunikation, Organisationskommunikation, Internationale Personal- und Organisationsentwicklung. Im DGSS-Vorstand von 1999–2003.