Veranstaltungen

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    So 11.12
    10:00 Uhr
    Konzertsaal
    Eintritt frei
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    Masterclass Klavier mit Alfred Brendel

    Unmittelbar im Anschluss an die drei Lectures Die Schule des Hörens vom 6.-9. Dezember in der Stuttgarter Liederhalle wird Alfred Brendel erstmals am Sonntag, 11. Dezember von 10-12.30 Uhr im Konzertsaal der Musikhochschule Stuttgart eine Masterclass mit den Studierenden Marina Goshkieva (Klasse Prof. Kirill Gerstein) und Jun Bouterey-Ishido (Klasse Prof. Péter Nagy) geben. Der Eintritt zu dieser Masterclass ist frei.

    Ludwig van Beethoven  
    Klaviersonate Nr. 28 A-Dur op. 101
    Jun Bouterey-Ishido
    (Klasse Prof. Péter Nagy)

    Joseph Haydn   
    Sonata Nr. 33 c-Moll Hob XVI/20
    Marina Goshkieva
    (Klasse Prof. Kirill Gerstein)

    Alfred Brendel wurde am 5. Januar 1931 in Wiesenberg, Nordmähren, geboren. Ersten Klavierunterricht bekam er als Sechsjähriger und es stellte sich bald heraus, dass er Talent hatte. Von 1941 an wurde er  in Harmonielehre unterrichtet, doch der Zweite Weltkrieg verhindert zunächst, dass er sich weiter intensiv der Musik widmen konnte. Alfred Brendels künstlerische Laufbahn begann daher erst um 1948 in Graz. Dort studierte er Orchesterleitung und Komposition und gab als Siebzehnjähriger sein erstes Konzert. Vielfältig kulturell interessiert konzentrierte er sich trotz seines Musikstudiums nicht nur auf die Gestaltung von Klängen, sondern beschäftigte sich ebenso mit Malerei, Literatur, den Schönen Künsten und vertiefte sich in philosophische Schriften. Seine Lehrer Edwin Fischer, Paul Baumgartner und Eduard Steuermann verhalfen ihm zum nötigen Feinschliff, trotzdem ließ er sich Zeit, den Trubel des Konzertbetriebes mitzumachen. Ein Jahr nach seinem Debüt ging er als Preisträger des Busoni-Wettbewerbs in Bozen hervor und von diesem Zeitpunkt an baute er Stück für Stück seine internationale Karriere auf. Brendels Kunst speiste sich von Anfang an aus dem Verständnis eines Universalgelehrten mit musischem Schwerpunkt, und so schaffte er es mühelos, sich durch intellektuell durchdrungene Qualität seiner Interpretationen einen Namen zu machen. 1960 spielte er im Rahmen der Salzburger Festspiele zum ersten Mal mit den Wiener Philharmonikern, in den folgenden Jahren stieg er Stufe um Stufe die Erfolgsleiter hinauf. Alfred Brendel konzertierte während der Sechziger erfolgreich auf Bühnen in aller Welt, gab dann von 1969/70 an Meisterkurse in Wien und ließ sich 1970 in London nieder. Brendels Interpretationen legen dabei besonderen Wert auf die Ausgewogenheit der Ausdrucksmittel. Fernab von jeder vordergründigen Virtuosität sucht er nach dem Kern der Musik in den Kompositionen und gestaltet außerordentlich intensive und nachhaltige Versionen vor allem der Werke von Beethoven, Mozart und Schubert. Und er entwickelte einen enzyklopädischen Anspruch in der Umsetzung ganzer Zyklen. In den Jahren 1982/83 zum Beispiel ging er mit dem kompletten Zyklus der 32 Beethoven-Sonaten auf Tournee. Bereits 1970 hatte er begonnen, gemeinsam mit Neville Marriner und dem Kammerorchester „Academy of St. Martin in the Fields“ die Mozart'schen Klavierkonzerte komplett einzuspielen. Er brillierte außerdem als Interpret von Liszt, konzentrierte sich jedoch immer wieder auf die deutsche Klassik. Dazu passt auch, dass Brendel am liebsten live aufnimmt, um den Charakter der Musik jenseits der Studiotechnik einzufangen. Als einer der bedeutendsten Pianisten seiner Generation wurde Brendel außerdem mit zahlreichen Preisen und Ehrungen bedacht. Von den Universitäten von Köln, London, Oxford, Sussex, Warwick und Yale bekam er die Ehrendoktorwürde verliehen. Am 14. Mai 2004 wurde ihm der mit 150.000 Euro dotiert Siemens-Musikpreises in München für sein musikalisch interpretatorisches Lebenswerk übergeben. Im Jahr 2008 folgte der Herbert-von-Karajan Musikpreis, 2009 neben der Ehrendoktorwürde der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar der als Nobelreis der Musik geltende „Praemium Imperiale“.