Studio für Sprechkunst
2022 – Studio für Sprechkunst
Das romanische Café – Der Olymp der brotlosen Künste
02.12.2022 | Kunstdruck Central Theater, Esslingen
03.12.2022 | Kammermusiksaal, HMDK Stuttgart
Das Romanische Café im Berlin der 1920er-Jahre war „der“ Treffpunkt der angesagten SchriftstellerInnen, MalerInnen, KabarettistInnen, SängerInnen, SchauspielerInnen und derer, die es werden wollten. Unter ihnen Bertolt Brecht, Else Lasker-Schüler, Kurt Tucholsky , Joachim Ringelnatz und viele andere. Sie kamen, um zu tratschen, Kabarettnummern zu erfinden, Gedichte zu schreiben, eine neue Muse zu suchen oder eben nur, um in einer warmen Stube eine Tasse Kaffee zu trinken. Studierende von Sprechkunst, Jazz und Schulmusik lesen, sprechen, spielen und singen Texte rund um das Romanische Café. Und es wird deutlich, welch lebendig-skurril-origineller Haufen dort ein und aus ging, um im Schwimmerbecken (der Erfolgreichen) oder Nichtschwimmerbecken (der Erfolglosen) zu baden.
Sprecher*innen
Sophie Richter, Janis Hanenberg, Annemarie Klemm, Jonathan Wiese, Sandro Balk, Viktoria-Anna Theil, Leo Röcker
Gesang & Arrangements Mareike Riegert
Klavier Simon Fallert
Regie Prof. Michael Speer
Himmel-Erde-Abgrund
Klassische Balladen und Orgelimprovisation
Sa, 05.11.2023 | Stadtkirche | Stadtkirchenplatz 6 |71634 Ludwigsburg
Das Abendprogramm in der Stadtkirche Ludwigsburg ist eingebettet in den diesjährigen Veranstaltungszyklus „Himmel-Erde-Abgrund“ der Hermann Haake Stiftung. Es berührt Themen und Zustände, die glückerweise nicht fortwährend unseren Lebensalltag bestimmen aber aus dem menschlichen Leben nicht zu verbannen sind. Arglist, Sadismus, Gewalt, Mord, Tod, Schmerz, Rache, Schicksal: Das sind die Elemente aus denen die Balladen von Fontane, Schiller, Brentano u.a. gebaut sind. Durch Solorezitationen, in auskomponierten Melodramen und chorischen Varianten werden sie lebendig. Die Sprachgewalt der alten Dichter und die Sprechgewalt der jungen Künstle*innen spannen den Bogen zwischen ganz oben, irgendwo dazwischen und ganz unten.
Die selten zu hörende Kunstform des Melodrams bekommt durch die Orgelbegleitung einen besonderen Reiz, zumal Melodramen sonst zumeist für Klavier und Sprechstimme komponiert sind. Zugrunde liegen hier auch Balladen (in diesem Fall von Friedrich Hebbel und Nikolaus Lenau).
Damit die Zuhörer sich aber vor lauter Drama und Schwere nicht mehr aus den Bänken erheben können, klingt der Abend mit Balladenparodien und augenzwinkernden Beispielen für diese Literaturgattung aus.
Die Hermann Haake Stiftung bietet dankenswerter Weise jedes Jahr im Herbst dem Ludwigsburger Publikum ein vielfältiges Programm junger Nachwuchskünstler*innen. Diese Art der Förderung hat spätestens in Pandemiezeiten eine besondere Bedeutung bekommen, zumal den jungen Künstlern in den letzten zwei Jahren viele, so wichtige Auftrittsgelegenheiten gefehlt haben.
Warum ins Kino, wenn es auch in der Kirche spannend sein kann?
Ensemble
Janis Hanenberg Sprecher
Mareike Köhler Sprecherin
Annemarie Klemm Sprecherin
Marcus Westhoff Sprecher
Pascal Zurek Sprecher der Melodramen
Peter Schleicher Orgel
Michael Speer Leitung
Urknall Stutengarten – Eine Performance
6.10.2022 | Stadtpalais, Stuttgart
10 Objekte der Austellung „Urknall Stutengarten“ im Stadtpalais Stuttgart werden den Austellungsgästen auf bizarre, liebevolle, skurrile, originelle oder fabulierende Weise vorgestellt. Ein verbaler Tanz zwischen Wissenschaft und Märchen, zwischen Wahrheit und Fake-News. 5 Sprechkunststudierende als Museumsführer*innen.
Sprecher*innen
Sophie Richter, Leo Röcker, Judith Quast, Michael Nöthiger, Marcus Westhoff
Regie Sabine Bräuning
Losing Earth - Live-Hörspiel
Basierend auf der Reportage von Nathaniel Rich
Bearbeitung und Regie: Günter Maurer
4./5./6./7. Mai 2022 | Studio Theater, Stuttgart
4./9. Juni 2022 | Studio Theater, Stuttgart
Nathaniel Rich schildert in dieser dramatischen Reportage, wie vor dreißig Jahren die Chance vertan wurde, die Klimakatastrophe zu verhindern.
Wir folgen einer Gruppe von WissenschaftlerInnen, AktivistInnen und PolitikberaterInnen rund um den Umweltlobbyisten Rafe Pomerance und den Nasa-Forscher James Hansen, die Ende der siebziger Jahre erstmals erkennen, dass sich die Erderwärmung desaströs beschleunigt, aber auch, was dagegen zu tun ist – beinahe alles, was wir heute darüber wissen, stammt aus dieser Zeit. Rich schildert – spannend wie in einem Krimi - ein Jahrzehnt erbitterter Kämpfe um Öffentlichkeit, Anerkennung, politische Maßnahmen – und wie diese 1989, kurz vor dem Durchbruch, tragisch scheitern. Diesen historischen Bericht, der aktueller nicht sein könnte, hat der Hörspielregisseur Günter Maurer für die Bühne bearbeitet. In Zusammenarbeit mit StudentInnen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
wird das Buch als Feature in der Art eines Live-Hörspiels präsentiert.
Pressestimmen:
»Losing Earth ist eine Offenbarung ... das Beste, was kritischer Journalismus leisten kann ... eine mitreißende Geschichte des Klimawandels, seiner Wissenschaft und der Kämpfe um Öffentlichkeit für die Verbrechen gegen den Planeten.« Der Standard
»Es gibt Geschichten, die verändern die Art und Weise, wie man die Welt sieht und versteht, und Losing Earth von Nathaniel Rich ist so eine.« Spiegel Online
Mitspielende Janis Hanenberg, Judith Quast, Josephine Hochbruck
Assistenz Sarah Miehle
Ausstattung Maria Martinez Peña
Technik Daniel Winkenbach
Regie Günter Maurer
https://www.studiotheater.de/spielplan/klimact--losing-earth---live-feature-614
Blut ist dicker als Wasser?
Briefwechsel von Hermann Hesse mit seinen Söhnen Bruno und Heiner
Zukünftiger Termin:
20.04.2023 | Hesse Museum Montagnola, Schweiz
Vergangene Termine:
25.09.2022 | Internationale Hesse Gesellschaft, Calw
16.02.2022 | HMDK Stuttgart, Kammermusiksaal
15.10.2021 | Freie Schule Diefenbach
16.10.2021 | Hesse-Tagung in Gaienhofen/Bodensee
Hermann Hesse war neben seiner schriftstellerischen Arbeit ein leidenschaftlicher Briefeschreiber. Die Hesseforschung hat inzwischen etwa 45.000 seiner Briefe ausfindig machen können und seit Jahren werden diese in immer neuen Bänden veröffentlicht. Darunter auch der Band mit Briefwechseln zwischen Hermann Hesse und seinen Söhnen Bruno und Heiner: „Mit dem Vertrauen, dass wir einander nicht verloren gehen können“. In diesen Briefen zeigt sich Hesse sowohl von einer sehr liebevollen und fürsorglichen als auch von einer strengen, tadelnden und zurechtweisenden Seite. Seine Sprache mutet zuweilen ganz alltäglich an, aber zuweilen wird auch klar, dass man es hier mit einem echten Literaten, Denker und Literaturnobelpreisträger zu tun hat.
Professor Michael Speer hat mit zwei Sprechkunststudierenden die spannendsten Briefwechsel zwischen Hesse und seinen Söhnen ausgewählt und sie zu einer packenden Lesung arrangiert. Der Zuhörer bekommt so zuweilen eher das Gefühl, einem Gespräch zu lauschen, als in einer Lesung zu sitzen – so sehr lebt sich das Sprechkunsttrio in die Gedanken und Gefühle der Familie Hesse ein. Deren Freuden, deren Begeisterung, aber auch deren Zweifel, Schmerzen, Trauer und Konflikte werden so wieder lebendig. Hermann Hesse also einmal ganz privat.
Mitwirkende
Hermann Hesse Prof. Michael Speer
Bruno Hesse Steffen Reichelt oder Leo Röcker (Klasse Prof. Michael Speer)
Heiner Hesse Marcus Westhoff (Klasse Marit Beyer) oder Max Walter Weise (Alumnus Klasse Prof. Annegret Müller)