Abgeschlossene Veranstaltungen

2022
Symposium beim Musikfest für Kinder und Jugendliche
SIRIUS 6.0 im Kontext – Klaviaturen mit verkleinerter Mensur

Künstlerische, historische, physiologische, psychologische, pädagogische, gesellschaftliche und klavierbauliche Perspektiven

Symposium im Rahmen des 12. Stuttgarter Musikfestes für Kinder und Jugendliche 2022 "Beethoven! Reloaded"

Die Zukunftsinitiative Sirius 6.0 der HMDK Stuttgart widmet sich seit 2020 der Verbreitung und Weiterentwicklung von Klaviaturen mit verkleinerter Mensur. Sirius 6.0 ist der erste Flügel an einer europäischen Musikhochschule mit einer 6.0 inch-Klaviatur. Er lässt Hände um eine halbe Taste pro Oktave „wachsen“.
Konzerte, Online-Recitals bei den Stretto Piano Festivals 2021/2022 und (YouTube-)Publikationen haben Sirius 6.0 mittlerweile vom Insidertipp zum internationalen Anziehungspunkt für professionelle und Amateur-Pianist*innen gemacht. In Kooperation mit der DS Standard Foundation Pennsylvania/USA und A Loja de Pianos in São Paulo/Brasilien reicht die Initiative seit 2022 bis nach Südamerika.

Studien aus den USA und Australien belegen, dass ca. 25% aller Pianisten und ca. 80% aller Pianistinnen von 6.0- und 5.5-Klaviaturen profitieren würden. Dabei geht es nicht nur um die (leichtere) Spielbarkeit von weitgriffigem Repertoire, um die Prävention von Überlastungssyndromen, kürzere Übezeiten und größere spieltechnische Sicherheit. Prof. Dr. Aurelia Vișovan (Hochschule für Musik Nürnberg) nach nur 30 Minuten an Sirius 6.0: "I realized that my sound had changed because there was no tension in my hand any more." Vielleicht ging es Daniel Barenboim ähnlich  als er "My New Piano" mit ca. 7 mm kürzeren Oktaven ausstattete?

Ist die Zeit also reif, das wachsende Bewusstsein für Individualität, Diversität, Gender- und Chancengerechtigkeit auch im Klaviaturbau aufzugreifen und die seit 1880 bestehende DIN-Norm stärker zu hinterfragen? War diese etwa vor allem für (erfolgreiche) große europäische Männerhände gedacht? Was wäre, wenn auf Podien und in Unterrichtsräumen zukünftig Wechselklaviaturen zur Auswahl stünden und zuhause die individuell passende Mensur?

Das Symposium beleuchtet musikphysiologische, künstlerische, (lern-)psychologische, historische, gesellschaftliche und klavierbauliche Aspekte von Klaviaturen mit verkleinerter Mensur. In Vorträgen und im interdisziplinären Gedankenaustausch mit den jeweiligen Expert*innen werden Herausforderungen und Potentiale von Klaviaturen jenseits der DIN-Norm ausgelotet.

Konzeption und Organisation: Prof. Ulrike Wohlwender, Silvia Molan


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Das Symposium richtet sich an Studierende, Lehrende an Musikschulen und Musikhochschulen, professionelle Pianist*innen, Amateur-Klavierspieler*innen, Klaviertechniker*innen, musikerspezialisierte Physiotherapeut*innen und Mediziner*innen und Interessierte. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter sirius6.0(at)hmdk-stuttgart(dot)de (Frühzeitige Anmeldungen werden vorrangig berücksichtigt.)

Flyer zum Sirius-Symposium      Programm Sirius-Symposium

Weitere Informationen unter https://www.hmdk-stuttgart.de/einrichtungen/sirius-60/

2020
Online-Symposium: hAPPy E-Learning?
Perspektiven auf Digitalität im Instrumental- und Gesangsunterricht

im Rahmen des 11. Stuttgartter Musikfests für Kinder und Jugendliche 2020 „Beethoven“

Digitale Medien sind aus dem Leben von Kindern und Jugendlichen schon seit einiger Zeit nicht mehr wegzudenken – entsprechend gewachsen ist ihre Bedeutung auch für den Instrumental- und Gesangsunterricht. Spätestens als die Covid 19-Pandemie das Musiklernen ebenso unerwartet wie plötzlich in die Welt des Online-Unterrichts katapultiert hat, wurde deutlich, dass digitalgestützte Formate einiges Potential haben – aber auch zahlreiche Fragen eröffnen. Diese reichen vom Umgang mit technischen Geräten und Software über die Wahl geeigneter Unterrichtsformen und -inhalte über so basale Fragen wie die Bedeutung ästhetischer, sozialer und körperlicher Aspekte beim Musizieren. Nicht zuletzt stellen sich Fragen zur Teilhabegerechtigkeit: Digitale Medien, soviel steht fest, verbinden nicht nur – sie können auch Barrieren darstellen.
Das breite Spektrum an Fragen macht deutlich, dass Digitalisierung mehr ist als ein rein technologisches Phänomen. Das Musikmachen mit Apps, die Eröffnung virtueller Lernwelten oder der Online-Unterricht kann vielfältige Chancen für einen attraktiven, kreativen und lernförderlichen Umgang mit Musik eröffnen. Mit dem Einsatz digitaler Medien verändern sich aber nicht nur die Mittel, sondern auch die unterrichtlichen und musikalischen Praxen selbst, was im Bereich musikpädagogischer Forschung mit dem Begriff der ‚Digitalität‘ signalisiert wird.
Die Instrumental- und Gesangspädagogik stellt das vor grundlegende Fragen: Wie lernt man Musik, Instrumentalspiel und Gesang in einer zunehmend digitalisierten Welt? Welche der als ‚Notlösung‘ begonnen Initiativen könnten Zukunft haben – und welche eher nicht? Wie sähe beispielsweise eine sinnvolle Balance aus Präsenz- und Online-Unterricht aus und welche Fallstricke gilt es dabei zu beachten?
Das Symposium verknüpft Perspektiven musikpädagogischer Forschung mit konkreten Eindrücken aus der Unterrichtspraxis einzelner Instrumente. Darüber hinaus möchte es einen Raum schaffen, in dem die bisherigen Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien im Instrumental- und Gesangsunterricht reflektiert und diskursive Impulse für die Zukunft entwickelt werden können.

Idee und Konzeption:
Prof. Dr. Michael Göllner, Prof. Ulrike Wohlwender, Prof. Klaus Dreher

Flyer


 
2020
Tag der Fachdidaktik: Fokus Gruppenmusizieren


Der zweite Stuttgarter Tag der Fachdidaktik fand am Samstag, dem 11.01.2020 statt

Gastworkshop: „Ein Orchester dirigiert sich selbst – das Wagnis Improvisation“
(Angelika Sheridan, HfMT Köln / Musikschule Monheim)

Plakat

„Mal gucken,  was kommt“ – improvisatorische Spielräume im Instrumentalunterricht
von Prof. Dr. Michael Göllner | Spektrum #34


2018
Symposium: Musikalisch-kulturelle Teilhabe als Perspektive der Instrumental- und Gesangspädagogik

Das Recht auf kulturelle Teilhabe ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verbürgt. Darüber hinaus ist der Begriff in den letzten Jahren zu einem pädagogischen und bildungspolitischen Leitbegriff avanciert, der die Instrumental- und Gesangspädagogik nachhaltig geprägt hat. Wenn sich Musikschulen heute als „Kompetenzzentren musikalisch-kultureller Bildung in der Kommune“ (VdM) verstehen, ist damit das sehr nachvoll-ziehbare Anliegen verbunden, möglichst allen Menschen eine Teilhabe an (Musik-)kultur zu ermöglichen und dazu beizutragen, dass sie diese als wichtigen und wertvollen Teil ihres Lebens begreifen. Auch die Vorstellung, dass musikalische Bildung einen ganz wesentlichen Beitrag zu einer sozialeren und gerechteren Gesellschaft liefert, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Vielfalt, einer unüberschaubaren Anzahl musik-kultureller Praxen und der didaktischen Herausforderungen, die aus dem Umgang mit Verschiedenheit im Unterricht resultieren, ergibt sich zu dem Thema auch ein breites Spektrum an Fragen:

  • Um welche Vorstellungen von „Kultur“ geht es überhaupt und wann lässt sich konkret von einer erfolgreichen Umsetzung des Rechts auf Teilhabe sprechen? Was ist z. B. mit Kindern, die bereits nach der Grundschulzeit ihr Instrument wieder an die Seite legen möchten?

  • Welche Angebote sind geeignet, Teilhabe über Kindheit und Jugend hinaus anzubahnen und zu ermöglichen: Welche Bedeutung haben z. B. musizierende Gemeinschaften? Welche Bedeutung kann und soll dabei Leistungsansprüchen zukommen?

  • Wie äußert sich das Bedürfnis nach musikalisch-kultureller Teilhabe konkret: In welchen Kontexten ist es für Menschen wichtig, aktiv und selbstbestimmt zu musizieren? Welche Rolle spielt dabei musikalisches Lernen? Welche gesellschaftlichen, kulturellen und institutionellen Barrieren stehen dem entgegen – und wie lässt sich das ändern?

Aspekten wie diesen geht das Symposium aus unterschiedlichen theoretischen und berufspraktischen Perspektiven nach. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrende an Musikschulen und Hochschulen, Studierende und alle am Thema interessierten Personen.

Konzeption und Organisation
Prof. Dr. Michael Göllner

Flyer