Studio für Instrumentalpädagogik
Abgeschlossene Veranstaltungen
2020
Online-Symposium: hAPPy E-Learning?
Perspektiven auf Digitalität im Instrumental- und Gesangsunterricht
im Rahmen des 11. Stuttgartter Musikfests für Kinder und Jugendliche 2020 „Beethoven“
Digitale Medien sind aus dem Leben von Kindern und Jugendlichen schon seit einiger Zeit nicht mehr wegzudenken – entsprechend gewachsen ist ihre Bedeutung auch für den Instrumental- und Gesangsunterricht. Spätestens als die Covid 19-Pandemie das Musiklernen ebenso unerwartet wie plötzlich in die Welt des Online-Unterrichts katapultiert hat, wurde deutlich, dass digitalgestützte Formate einiges Potential haben – aber auch zahlreiche Fragen eröffnen. Diese reichen vom Umgang mit technischen Geräten und Software über die Wahl geeigneter Unterrichtsformen und -inhalte über so basale Fragen wie die Bedeutung ästhetischer, sozialer und körperlicher Aspekte beim Musizieren. Nicht zuletzt stellen sich Fragen zur Teilhabegerechtigkeit: Digitale Medien, soviel steht fest, verbinden nicht nur – sie können auch Barrieren darstellen.
Das breite Spektrum an Fragen macht deutlich, dass Digitalisierung mehr ist als ein rein technologisches Phänomen. Das Musikmachen mit Apps, die Eröffnung virtueller Lernwelten oder der Online-Unterricht kann vielfältige Chancen für einen attraktiven, kreativen und lernförderlichen Umgang mit Musik eröffnen. Mit dem Einsatz digitaler Medien verändern sich aber nicht nur die Mittel, sondern auch die unterrichtlichen und musikalischen Praxen selbst, was im Bereich musikpädagogischer Forschung mit dem Begriff der ‚Digitalität‘ signalisiert wird.
Die Instrumental- und Gesangspädagogik stellt das vor grundlegende Fragen: Wie lernt man Musik, Instrumentalspiel und Gesang in einer zunehmend digitalisierten Welt? Welche der als ‚Notlösung‘ begonnen Initiativen könnten Zukunft haben – und welche eher nicht? Wie sähe beispielsweise eine sinnvolle Balance aus Präsenz- und Online-Unterricht aus und welche Fallstricke gilt es dabei zu beachten?
Das Symposium verknüpft Perspektiven musikpädagogischer Forschung mit konkreten Eindrücken aus der Unterrichtspraxis einzelner Instrumente. Darüber hinaus möchte es einen Raum schaffen, in dem die bisherigen Erfahrungen im Umgang mit digitalen Medien im Instrumental- und Gesangsunterricht reflektiert und diskursive Impulse für die Zukunft entwickelt werden können.
Idee und Konzeption:
Prof. Dr. Michael Göllner, Prof. Ulrike Wohlwender, Prof. Klaus Dreher
2020
Tag der Fachdidaktik: Fokus Gruppenmusizieren
Der zweite Stuttgarter Tag der Fachdidaktik fand am Samstag, dem 11.01.2020 statt
Gastworkshop: „Ein Orchester dirigiert sich selbst – das Wagnis Improvisation“
(Angelika Sheridan, HfMT Köln / Musikschule Monheim)
2018
Symposium: Musikalisch-kulturelle Teilhabe als Perspektive der Instrumental- und Gesangspädagogik
Das Recht auf kulturelle Teilhabe ist in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verbürgt. Darüber hinaus ist der Begriff in den letzten Jahren zu einem pädagogischen und bildungspolitischen Leitbegriff avanciert, der die Instrumental- und Gesangspädagogik nachhaltig geprägt hat. Wenn sich Musikschulen heute als „Kompetenzzentren musikalisch-kultureller Bildung in der Kommune“ (VdM) verstehen, ist damit das sehr nachvoll-ziehbare Anliegen verbunden, möglichst allen Menschen eine Teilhabe an (Musik-)kultur zu ermöglichen und dazu beizutragen, dass sie diese als wichtigen und wertvollen Teil ihres Lebens begreifen. Auch die Vorstellung, dass musikalische Bildung einen ganz wesentlichen Beitrag zu einer sozialeren und gerechteren Gesellschaft liefert, spielt dabei eine wichtige Rolle.
Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Vielfalt, einer unüberschaubaren Anzahl musik-kultureller Praxen und der didaktischen Herausforderungen, die aus dem Umgang mit Verschiedenheit im Unterricht resultieren, ergibt sich zu dem Thema auch ein breites Spektrum an Fragen:
- Um welche Vorstellungen von „Kultur“ geht es überhaupt und wann lässt sich konkret von einer erfolgreichen Umsetzung des Rechts auf Teilhabe sprechen? Was ist z. B. mit Kindern, die bereits nach der Grundschulzeit ihr Instrument wieder an die Seite legen möchten?
- Welche Angebote sind geeignet, Teilhabe über Kindheit und Jugend hinaus anzubahnen und zu ermöglichen: Welche Bedeutung haben z. B. musizierende Gemeinschaften? Welche Bedeutung kann und soll dabei Leistungsansprüchen zukommen?
- Wie äußert sich das Bedürfnis nach musikalisch-kultureller Teilhabe konkret: In welchen Kontexten ist es für Menschen wichtig, aktiv und selbstbestimmt zu musizieren? Welche Rolle spielt dabei musikalisches Lernen? Welche gesellschaftlichen, kulturellen und institutionellen Barrieren stehen dem entgegen – und wie lässt sich das ändern?
Aspekten wie diesen geht das Symposium aus unterschiedlichen theoretischen und berufspraktischen Perspektiven nach. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrende an Musikschulen und Hochschulen, Studierende und alle am Thema interessierten Personen.
Konzeption und Organisation
Prof. Dr. Michael Göllner