Wintersemester 2021/22

SCHWESTER PFLANZE, BRUDER TIER – RAUS SEID IHR.
Ein künstlerisches Szenario um Natur und Tod

mit nichtmenschlichen Lebewesen, Szene, Live-Elektronik, Video und Alter und Neuer Musik
von Sidney Corbett, Daniel Glaus, Georg Friedrich Händel, Mauricio Kagel, Clément Janequin, Philippe Manoury, Claudio Monteverdi, Steve Reich, Charlotte Seither, Cong Wei und Bernd Alois Zimmermann.

14.01.2022 | 19.00 Uhr | Stiftskirche Stuttgart
Kartenbestellungen
13.02.2022 | 18.00 Uhr | Christkönigskirche Backnang   
Eintritt frei               

Mit „Meine Brüder Vöglein“ beginnt Franz von Assisi im 13. Jahrhundert der Legende nach seine berühmte Vogelpredigt. Und auch in seiner großen Hymne an die Schöpfung, dem „Sonnengesang“ spricht er von „Schwester Mutter Erde, Bruder Wind, Schwester Quelle und Bruder Feuer“, die uns regieren und nähren.
Die Entdeckung der 35000 Jahre alten Flöte in einer Höhle der Schwäbischen Alb – hergestellt aus den Flügelknochen eines Geiers – zeigt uns, dass die Musik in enger Verbindung und im Dialog mit den Lebewesen unseres Planeten entstand. Wo stehen wir heute in unserem Verhältnis zu unseren Mit-Kreaturen? Kann die Kunst uns Antworten geben?
Die Künste spielen seit jeher mit all den unterschiedlichen Erscheinungsformen der Welt, die uns umgeben. Die Kunst imitiert, sie reflektiert, sie abstrahiert und bildet so einen geistigen Raum für unser Mensch-Sein.
In der Zeit der Renaissance entstehen z.B. Motetten mit der Imitation von Vogelrufen und in der Barockzeit gibt es sogar ein Gewerbe zur Dressur von Vögeln, deren Aufgabe es ist
von Menschen erfundene Melodien zu pfeifen, wozu wiederum spezielle Flöten entwickelt wurden.
Dieser Abend mit den Elementen von Musik, Szene und Video beleuchtet das Thema Natur und Mensch aus unterschiedlichen Perspektiven. Werke aus der Vergangenheit treffen auf die Kunst der Gegenwart, Tierstimmen werden von Sängerinnen und verschiedenen Flöten imitiert, eine Sängerin und Performerin tritt in den künstlerischen Dialog mit Pflanzen, schmelzendes Eis findet Eingang in elektronische Klänge, Musiker*innen spielen mit dem Feuer. In der eindringlichen Wehklage aus B.A. Zimmermanns Werk „Ich wandte mich um und sah an alles Unrecht, das geschah unter der Sonne“ mahnt uns der  Bibeltext aus dem 4. Kapitel des Buches Prediger: „Weh dem, der allein ist! Wenn er fällt, so ist keiner da, der ihm aufhelfe“.

Mitwirkende:
Sandra Bildmann, Sopran
Giorgia Cappello, Sopran
Emmanuelle Chimento, Sopran
Clémence Martel, Sopran
Cong Wei, Sopran
Filippa Möres-Busch, Mezzosopran
Will Kim, Bariton
Elisabeth Kaiser, Performance
Felix Boscheinen, Blockflöten
Alida Gaymann, Blockflöten
Matyas Houf, Blockflöten
Valerie Märkle, Blockflöten
Johanna Pommranz, Blockflöten
Tobias Furholt und Tomek Herisz, Perkussion
Lorenz Lehmann, Live-Elektronik und Video
Syd Reynal, Visual Artist
Lars Schwarze, Cembalo und Dirigat
Prof. Angelika Luz, Leitung und Szene

Programmheft Stiftskirche Stuttgart    Programmheft Christkönigskirche Backnang     
Presse (Ludwigsburger Kreiszeitung)

Stuttgarter Meisterkurse für Stimmkunst und Neues Musiktheater 2022

14.–18. Februar 2022

Robeat gehört zu den talentiertesten Beatboxern weltweit. Seit Jahren ist er eine feste Größe im Event- und Galabereich. Das Ausnahmetalent verschlägt den Zuschauern immer wieder die Sprache. Als „human beatbox“ – also nur mit Mikrophon und Stimme ausgestattet – demonstriert er die hohe Kunst der Mundakrobatik. Seinen unverwechselbaren Stil, der sich aus harten Techno-Beats, schnellen Drum-and-Base-Rhythmen und sanften Hip-Hop-Klängen zusammensetzt, spickt er geschickt mit Ausflügen in die Gesangsund Comedy-Welt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Robeat
Prof. Verena Weiss
, die an der Kölner Musikhochschule Tanz studierte, wurde danach von Carolyn Carlson in ihre Pariser Compagnie engagiert. Sechs Jahre war sie Mitglied von Reinhild Hoffmanns legendärem Bremer Tanztheater, bevor sie eigene Arbeiten produzierte. Einige Spielzeiten war sie Leiterin des Tanztheaters Luzern. Von 2011 bis 2021 unterrichtete sie als Professorin für Bewegung an der Schauspielschule der HMDK Stuttgart.Biografie

Prof. Angelika Luz Die Sängerin, Regisseurin und Leiterin des Studios für Stimmkunst und Neues Musiktheater erarbeitet mit den Teilnehmer*innen die ganze Bandbreite Neuer Musik von Aperghis über Berio, Cage oder Hölszky bis zu Xenakis oder Zender. Solistisch oder in kammermusikalischer Besetzung. Konzertant oder in Szene gesetzt.
Biografie


MO, 14.02.– FR, 18.02.2022
öffentlicher Unterricht und Proben
im Orchesterprobenraum und im Seminarraum 7.43

DI, 15.02.2022, 19 UHR Susanne Zargar Swiridoff
Vortrag „Vom Klang der Stimme in den Kulturen der Welt“
– Kaleidoskop der Stimme mit Hörbeispielen im Dialog mit Anekdoten und Wissensvermittlung
zu den Grundzügen verschiedener Kulturen und deren Musikauffassung

FR, 18.02.2022, 19 UHR Orchesterprobenraum, Eintritt frei
Abschlusskonzert mit
Robeat, Verena Weiss, Angelika Luz & Kursteilnehmer*innen

Gierig nach Kunst: Musik und Performance in der Vitrine

Für die Ausstellung „Gier. Was uns bewegt“ im Haus der Geschichte haben Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Performances entwickelt – in einer leeren Vitrine als Gegenentwurf zur Gier und deren Eigenschaften: Anhäufen, Sammeln, Raffen und Rauben.

Jeder Auftritt wird überraschen. Nur so viel sei verraten: Zur Aufführung kommen Sprechkunst sowie Alte und Neue Musik in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen – und jedes Mal haben sich die Studierenden mit dem Thema Gier auf ihre eigene Art auseinandergesetzt.

Koordination und Leitung Prof. Angelika Luz

Termine: 12.30 Uhr bis 12.50 Uhr, ab 1.9.2021, täglich außer montags

Haus der Geschichte Baden-Württemberg | Konrad-Adenauer-Straße 16 | 70173 Stuttgart | Treffpunkt: Museumsfoyer
Eintritt zur Musikpause: frei