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Sommersemester 2017

TraumFabrik
Ein musiktheatralisches Panoptikum kreist um die Ausstellung
Carl Laemmle presents – Ein jüdischer Schwabe erfindet Hollywood
.


11./20./27.07.2017 | Haus der Geschichte

Mit Film und Improvisation, Musical und Tanz, Neuer Musik und Theater setzen sich 
Werke von Cathy Berberian, Chaya Czernowin, John Kander, George Gershwin, Oliver Sascha Frick, 
Andrew Hamilton, Bernhard Lang und Dieter Mack in Beziehung zu den Produktionen des Hollywoodpioniers aus Laupheim.

Mitwirkende:
Ramina Abdullah-zadè, Sopran / Johannes Benz, Trompete / Catherina Pamela Berzé, Mezzosopran / Nikolaus Fluck, Bariton / Lisa Gaiselmann, Sopran / Roland Hagemann, Klavier / Johannes Lange, Sprecher / Theresa Szorek, Sopran / Serena Hart, Perkussion / 
Pascal Zurek, Elektronik

Petra Stransky, Performative Bewegung und Choreografie

Prof. Angelika Luz, Dramaturgie/Szene/Leitung

Programmheft

Performance „DAS KAPITAL“  
von Leander Schwazer


4. Mai 2017 | bei PARADOX.17

Stuttgarter Dialog über Wirtschaft und Gesellschaft

Spieluhr, Sprache und Gesang:
Catherina Berzé, Miriam Klein, Gabriel Klitzing, Angelika Luz, Johanna Vargas und Pascal Zurek

Programmheft

KAFKA-FRAGMENTE | György Kurtág
für Sopran und Violine, opus 24

25. April 2017 | Kammermusiksaal der HMDK Stuttgart

Viktoriia Vitrenko Sopran
Mark Johnston a.G. Violine
Bernd Schmitt Regie

Noch spielen die Jagdhunde im Hof, aber das Wild entgeht ihnen nicht,
so
sehr es jetzt schon durch die Wälder jagt.

Zur Inszenierung
Fünfzehn der insgesamt vierzig Fragmente von Franz Kafka beinhaltet der erste Teil der Inszenierung.  Der Sopran – ein Art Alter Ego Kafkas, gekleidet in schwarze Hose und weißes Hemd-  steht dem Geiger im roten Kleid, der „Braut“ gegenüber. Die schwarz/weiße Welt von Licht und Schatten und das minimalistische Spiel der Darsteller beleuchten in einer übersteigerten Aura des Expressionismus Kafkas komplexes Verhältnis zu den Frauen.
Der zweite Teil, bestehend aus den restlichen fünfundzwanzig Fragmenten, holt die Figur Kafkas in unsere Zeit. Zentraler Punkt der Erzählung ist nun die Frage der totalen Überwachung.
Sowohl von außen durch eine Art „großen Bruder“, abgeleitet aus Kafkas Richter- und Vaterfiguren, wie auch durch die Selbstbeobachtung im Sinne einer permanenten zerstörerischen Selbstanalyse, wird auch Kafkas reflexartige Körper-Fixiertheit zum Thema. Die  Klarheit des schwarz/weißen ersten Teiles ist einer Flut von Farben und technischer Aufrüstung gewichen. Auf der Leinwand erscheinen vorproduzierte Videos- überlagert und verzahnt mit den Bildern einer von den Darstellern bedienten Live-Kamera. Die Braut ist verschwunden. Kafka bleibt allein mit sich und seinem Körper.

Von einem gewissen Punkt an gibt es keine Rückkehr mehr.
Dieser Punkt ist zu erreichen.

Durch die Besetzung mit Sopran und Violine enthält sich Kurtág der Möglichkeit Kafkas Fragmente über raffinierte Instrumentalfarben bunt zu tapezieren. Wie ein Schatten des Soprans, wie eine in den Raum ausgebreitete menschliche Stimme, wie ein Widerpart oder Spiegel führt die Violine die in musikalische Substanz verwandelte Thematik der Fragmente zurück in die Gesangsstimme. Solcherart ineinander verwoben, ineinander hineingewachsen gelingt es Kurtág mit extrem reduzierten Mitteln ein überaus konzentriertes Substrat kafkaschen Denkens und Fühlens hörbar zu machen.
(Bernd Schmitt)

Programmheft

 

Kunsthalle Tübingen

Im Rahmen der Ausstellung Kapitalströmung
fanden am 2. April 2017 
Pop-up-Konzerte
DER ARBEITSTAG und EINFACHE REPRODUKTION statt

Performance von Leander Schwazer, Angelika Luz, Ramina Abdullah-zadè, Catherina Berzé, Miriam Klein, Gabriel Klitzing und Viktoriia Vitrenko

Der Arbeitstag ist ein Auszug aus der Klangskulptur Das Kapital von Leander Schwazer aus dem Jahre 2011. Das 2011 im Rahmen des Festivals Transart erstmals aufgeführte Werk ist Teil der Sammlung des Museion Bozen. Konzeptueller Ausgangspunkt sind Textpassagen aus Karl Marx Werk Das Kapital, die mit Hilfe einer Stanzmaschine auf Hollerith-Lochkarten übertragen wurden. Die Buchstaben werden zu Generatoren der Lochkartencodierungen: Je eines oder mehrere Löcher stehen äquivalent für einen Buchstaben. Abgespielt werden die Lochkarten mit einer Spieluhr, die an diesem Tag in den menschlichen Bereich der Stimme decodiert werden. Die Performer treten in Kommunikation mit geschriebenen und gesprochenen Wort, Lochkodierung und Klang, menschlichen und nichtmenschlichen Strukturen. Eine Übersetzungsarbeit vor und zurück, zurück und vor; ein Arbeitstag komprimiert in 15 Minuten.

Pressestimme: www.tagblatt.de/Nachrichten/Das-Kapital-auf-Lochkarte-326767.html

Zum Nachlesen: Veranstaltungsfolder