Studio für Stimmkunst und Neues Musiktheater
Erfahrungsberichte
Sarah Maria Sun gilt maßgeblich als Spezialistin für Zeitgenössische Musik und erarbeitete sich im Laufe der Jahre ein Repertoire von über 200 Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Dabei sang sie unter anderem mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Ensemble Recherche, `Les Percussions de Strasbourg´, der Klangfabrik Köln, Ensemble Intercontemporain, 2e2m, Peter Ruzicka oder Peter Hirsch. Für Musiktheater-Produktionen und Konzerte war sie unter anderem an den Staatstheatern Stuttgart, Leipzig, Mainz, Mannheim, Berlin (Herbst 2010) und der Rheinoper zu Gast, sowie auf vielen bedeutenden internationalen Festivals für Neue Musik (Paris, Venedig, Madrid, Schwetzingen, Mexico City etc). 2007 wurde sie außerdem Erster Sopran der Neuen Vocalsolisten.
An der Musikhochschule Stuttgart studierte sie Gesang.
Sarah Maria Sun schreibt über ihre Mitwirkung im ensemble v.act:
„Ich sehe es ganz klar als einen der glücklichsten meiner sog. „glücklichen Zufälle im Leben“ an, 2005 für die ensemble v.act- Produktion von Ligetis Aventures/ Nouvelles Aventures angefragt worden zu sein. Schon beim Lesen der Partitur war ich damals tagelang schier außer mir, weil mich die notierte musikalische Sprache so erregte und ergriff. Es wurden mir die Türen aufgestoßen zu einer Musik, die meinem Gefühl von Absurdität, unsinniger aber emotionaler Identifikation im und Widersprüchlichkeit des Lebens endlich einen Ausdruck gab. Sie hatte viel mehr mit mir zu tun, als jede Oper und jedes Lied, mit denen mich der Lehrplan bis dahin beschäftigt hatte.
Damit nicht genug, hat Angelika Luz mit uns beide Stücke Millimeterweise, so gründlich und so genau durcharbeitet, dass wir die Chance hatten, sie WIRKLICH zu begreifen. Mit unseren damaligen Gehirnen und Körpern. Wir sind nicht darüber hinweg gepfuscht. Wir haben nicht irgendetwas auf die Bühne gestellt. Wir haben uns total darauf eingelassen, und dafür hat uns Angelika Luz den Rahmen gegeben. Es war eine Erweckung. Im Ernst. Mit innigem Dank dafür.“
Clemens Nicol, seit 2007 Sprecher, Moderator und Sprecherzieher beim Bayerischen Rundfunk in München & Nürnberg ehemals Student im Institut für Sprechkunst schreibt:
„Die Arbeit mit Angelika Luz war eine große Bereicherung während meines Studiums im Hauptfach Sprechen. Ich habe mit ihr zusammen ein Stück neuer Vokalmusik von Georges Aperghis für meine Abschlussprüfung erarbeitet. Durch ihre vielen Ideen, auch und gerade im szenischen Kontext, sowie ihre große Erfahrung im Bereich der neuen Vokalmusik wurde schnell zusammen eine Version gefunden, die Stimme, Körper und Emotion vereint und das Werk auf eine neue Art interpretiert hat. Besonders mein stimmliches Spektrum wurde durch diese Arbeit um einige neue Nuancen erweitert, die ich bis jetzt von mir selbst noch nicht kannte. Ich habe das Stück auch im Rahmen des ,ensemble v.act‘ aufgeführt, was mir sehr viel Spaß bereitet hat. Ich finde es großartig, wie hier in einer Gruppe die verschiedenen Farben und Formen der Stuttgarter Hochschule zusammengeführt werden und somit immer wieder neue und interessante Projekte entstehen.“
Wiebke Schulz studiert Figurentheater und schreibt:
„Kassandras Schatten war für mich eine sehr bereichernde Arbeit. Als ich wusste, dass ich mitmachen werde, hatte ich noch keine Ahnung, was Neue Vokalmusik überhaupt bedeutet. Aber schon während den Proben war ich total begeistert. Für mich als Figurentheaterstudentin war es eine große Bereicherung zu erfahren, dass man die Stimme nicht nur zum "ich spreche jetzt einen schönen Text oder ich singe jetzt ein schönes Lied" gebrauchen kann, sondern dass es noch viele, viele andere Möglichkeiten des stimmlichen Ausdrucks gibt. Und das hat mich für meine weitere künstlerische Arbeit sehr inspiriert. Danke, dass ich dabei sein durfte.“
Fabian Wöhrle, Chor-Repetitor / Assistent des Chordirektors am Deutschen Nationaltheater Weimar, ehemals Student der Kirchenmusik Student der Kirchenmusik schreibt:
„v.act ist eine Grenzerfahrung - Ungehörtes, nie Erprobtes, Abgründiges, Ausgefallenes – alles verbindet sich am Ende dank Angelika Luz zu einem großen, unterhaltsamen und sinnlichen Ganzen. Dass dabei immer die Lust am Experiment und die Freude an der gemeinsamen Realisation einer komplexen Partitur im Vordergrund steht, ist selbstverständlich und macht die Mitwirkung bei v.act-Projekten immer zu einem reichhaltigen und genussvollen Erlebnis.“
Nicola Hallstein arbeitet heute als Musiklehrerin am Staufer-Gymnasium in Waiblingen.
Über ihre Mitwirkung im ensemble v.act als Schulmusikstudentin in den Jahren 1999/2000 schreibt sie:
„Die praktische Arbeit mit und bei ensemble v.act verlangte die Auseinandersetzung mit Notationen und Legenden verschiedener Komponisten und Komponistinnen sowie Genauigkeit bei der Umsetzung der Notentexte, vor allem aber eine genaue Vorstellung dessen, was ein Stück auszudrücken vermag, was seine Grundaussage ist und wie dies mit dem eigenen Part sowie im Zusammenwirken aller Beteiligten umzusetzen und zu verwirklichen ist. Angelika Luz hat dabei die Fähigkeit, mit wenigen Impulsen der Musik Klang und Ausdruck zu geben, Spannung aufzubauen und Bögen zu spannen. Diese (Aus)wirkungen sind für die Musik aller Jahrhunderte von Belang sowie Grundvoraussetzungen für jedes Musizieren, auch jenes innerhalb der Schulmusik.
Musik ohne Quintenzirkel, Tonleitern oder Metrum, Musik mit Symbolen, Bildern oder lautmalerischen Wörtern. Das Beherrschen eines Musikinstruments sowie der musiktheoretischen Grundlagen ist nicht unbedingt nötig. Trotzdem machen alle mit, mit eigenen Ideen, mit Geräuschen oder eben mit der Stimme: Neue Vokalmusik – häufig in vereinfachter, reduzierter, stilisierter Form – eignet sich hervorragend als Inhalt des Musikunterrichts aller Altersstufen. Dabei spielt nicht nur die Erziehung zu Fantasie, zu Improvisationslust, zu Klangsensibilisierung, zu Form- und Strukturgefühl, zu Kreativität eine Rolle, sondern eben auch das Vermitteln von Körpererfahrung und Körpergefühl, von Körper(selbst)bewusstsein beim Musizieren, vor allem beim Umgang mit Sprache und Stimme."
Sarah Wegener, deutsch-britische Sopranistin. Nach einem Schulmusikstudium mit Hauptfach Kontrabass studierte sie an der HMDK Stuttgart Gesang bei Bernhard Jaeger-Böhm und besuchte die Klasse für Liedinterpretation von Cornelis Witthoefft. Meisterkurse bei Dame Gwyneth Jones und Renée Morloc ergänzten ihre Ausbildung. 2007 gewann sie den 1. Preis des Internationalen Max-Reger-Wettbewerbs für Lied in Weiden in der Oberpfalz.
Sarah Wegener schreibt auf ihrer Website anlässlich des 60sten Geburtstags von Angelika Luz: http://www.sarah-wegener.de/news/happy-birthday-angelika-luz/