Neue-Musik-Aktivität an der Stuttgarter Musikhochschule seit den 50er Jahren war verbunden mit Namen wie Erhard Karkoschka (der, seit 1948 lehrend, 1962 das Ensemble Neue Musik gründete und seit 1973 bis zu seiner Emeritierung 1987 das Elektronische Studio leitete, sowohl wissenschaftliche wie Ensemblearbeit betrieb und sich im pädagogischen Bereich engagierte, dies alles neben seiner Kompositionsklasse, aus der u.a. Mathias Spahlinger hervorging), Bernd Konrad (der 1979-86 das Ensemble für Neue Musik leitete), Hanna Liska-Aurbacher, Werner Taube, vielen anderen und natürlich –1981-99 – Helmut Lachenmann, dessen ehemalige Studenten, darunter z.B. Mark André, heute vielfach das Konzertleben und die Musikhochschulen prägen. 

2008 wurde Caspar Johannes Walter erster Leiter des neugegründeten Studios Neue Musik, dass schon per Hochschulgesetz, aber vor allem durch das Selbstverständnis der Stuttgarter Musikhochschule und ihrer für Neue Musik engagierten Mitglieder weniger als Interessenvertretung der Komponisten denn als ein (die neuen) Fakultäten und Fächer übergreifendes Netzwerk konzipiert wurde. Es war und ist seitdem selbstverständlich, dass Projekte von Komposition, Theorie, Praxis, Wissenschaft und Pädagogik Hand in Hand entwickelt, verwirklicht und reflektiert werden.Mit dem neuen Leben, das in die Kompositionsklassen einzog, wurde auch die Ensemblearbeit gestärkt und die Zusammenarbeit mit den Instrumentallehrern sowie deren Klassen intensiviert.

Externe Projekte wie die musikalische Begleitung einer großen Cage-Ausstellung in Waiblingen 2009, Konzerte in Basel, Esslingen, seit 2009 alljährlich bei den off-Konzerten der Donaueschinger Musiktage, in der Staatsgalerie, mit der Kunstakademie, der Akademie Schloss Solitude, mit Gastensembles wie ascolta oder Le Balcon, Film und Literatur mündeten nach mehrjähriger Vorarbeit 2011 in den großen Kongress Mikrotonalität, bei dem wiederum Künstlerische Forschung und Produktion, Analyse und Wissenschaft, experimentelle musikalische Praxis, Lehre und Vermittlung, Historisches und Aktuelles ineinanderflossen und einem breiten Publikum in Seminaren, Workshops und ausverkauften Konzerten hör-, erleb- und verstehbar machen konnten.