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Sommersemester 2016

 

STIMMTAGE 2016 | Akademie für gesprochenes Wort

Festabend zum Phänomen Stimme Festvortrag und künstlerische Beiträge

Samstag, 1. Oktober 2016 | Konzertsaal, Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Am Festabend zum Phänomen Stimme werden traditionell die Künstler der Stimmtage auf die Bühne gebeten! Den Abend eröffnet Prof. Dr. Doris Kolesch von der Freien Universität Berlin mit einem Festvortrag zum Thema „Stimmexzesse“. Im Anschluss daran feiern die Stimm- und Wortkünstler das Phänomen Stimme mit unterschiedlichen Beiträgen aus den Bereichen der Sprechkunst, des Poetry-Slams, des Beat-Boxings und Raps, aber auch des Obertongesangs und der neuen Vokalmusik.

Prof. Angelika Luz und Studierende im Studio für Stimmkunst und Neues Musiktheater singen aus Luciano Berio´s Sequenza III per voce femminile (1966) in der Fassung für acht Frauenstimmen. Der Sprachakrobat Sebastian Fuchs umrahmt das Abendprogramm mit seinem Beitrag aus Klangsprache und Wortmusik. Young roDDie und Robeat entführen das Publikum in die klangvolle Welt des Beat-Boxings und des Raps und Wolfgang Saus beeindruckt mit einem der faszinierendsten Stimmphänomene der Zeit, den Obertongesang. Die Sängerin und Stimmjongleurin Silvia Sauer bereichert das Programm mit einer Trickfilm-Livevertonung und der Märchenerzähler Naceur Charles Aceval entführt in die Welt der orientalischen Märchen. Die jungen Künstler des syrischen Friedenschors aus München zeigen mit Ihrem Gesang ein Stück ihrer Kultur und singen für den Frieden und für die Freiheit. Auch Poetry-Slam darf an diesem Abend nicht fehlen: mit Nikita Gorbunov und Hanz präsentieren sich zwei wichtige Akteure der deutschen Slamm-Kunst auf der Bühne.

Der Festabend ist ein klangvoller Abend mit einer Fülle von künstlerischen Beiträgen, die das weite Spektrum der menschlichen Stimme zeigen.

www.internationale-stuttgarter-stimmtage.de | Programm

 

LUCIANO BERIO
Sequenza III per voce femminile (1966)
In einer Fassung für acht Stimmen

Marta Bauzá-Soler, Catherina Pamela Berzé, Katharina Hahn, Schirin Hudajbergenova, Elisabeth Kaiser, Miriam Klein, Alessia Hyunkyung Park, Johanna Vargas / Stimme

44 emotionale Anweisungen, Flüstern, Lachen, Schnalzen, Singen, Keuchen und vieles mehr machten dieses Werk 1966 zu einem hoch virtuosen Modellfall der Laut- und Sprachkomposition.
Aus der szenischen Variante einer Fassung für 8 Frauenstimmen ergibt sich eine Neu- Komposition von Vervielfältigung, Verdichtung und Verschiebung, die uns staunen lässt.

GEORGES APERGHIS (*1945)
Récitation no. 9 für Frauenstimme (1977–1978)

Angelika Luz / Stimme

Worte und Phoneme, die sich in verschiedene Richtungen drehen. Sprachmusik, die sich zum Karussell entwickelt. Von Angelika Luz in Szene gesetzt für eine Darstellerin, die in Schwierigkeiten steckt …

HOCK AM TURM

25. Juni 2016  

MACABRE
Neues Musiktheater

John Cage ARIA  (1958)
Marta Bauzà, Schirin Hudajbergenova, Katharina Hahn
Prof. Angelika Luz, Szene  

György Ligeti Mysteries of the Macabre (1978)
Drei Arien aus der Oper „Le Grand Macabre“
Johanna Vargas, Koloratursopran
Magdalena Cerezo Falces,  Anika Rutkofsky, Szene  

 

POEMS FÜR KÖPFE UND SPRINGER
Szenische Werke für Stimme von Cathy Berberian, Daniel Runswyck und Dieter Schnebel  

Daniel Runswyck Lady Lazarus für Frauenstimme (1985)
Text von Sylvia Plath
Natalia Merlano Gómez, Sopran
Anika Rutkofsky, Szene  

Dieter Schnebel Poem für 4 Köpfe (1988–1998)
Schirin Hudajbergenova, Veronika Vetter, Katharina Hahn, Han Gao  

Cathy Berberian Stripsody for solo voice (1966)
Catherina Berzé, Stimme Anika Rutkofsky, Szene  

Dieter Schnebel Poem für 1 Springer (1988–1998)
Catherina Berzé, Veronika Golling, Sara-Maria Saalmann

OBJEKTSTUDIEN IM THEATERHAUS

 

Erinnerung und Wirklichkeit

 

30. Juni und 1. Juli 2016 | Glashaus im Theaterhaus

Lisa Kemme, Figurenspiel und Catherina Berzé, Gesang
Projektbegleitung: Angelika Luz

Das Experiment ist ein Kinderspiel. Das totale Hell und Dunkel. Augen zu, Augen auf. Erinnerung und Wirklichkeit - das Spannungsverhältnis Tag ein Tag aus. In einem gemeinsamen Moment kollektiv kreativ mit ganz wenig.


Produktionsschleifen: tous en même temps – Studie für Objekt, Performer, Elektronik und Video 2016

 

2. Juli 2016 | Glashaus im Theaterhaus

Coline Ledoux / Performance, Noemie Beauvallet / Objektbau, Julian Siffert / Komposition und Elektronik
Projektbegleitung: Petra Stransky

Ein Objekt wurde gebaut, der Vorgang dokumentiert und sodann intern neu quervernetzt. Zwischen verschiedenen zeitlichen und medialen Ebenen sind sowohl analoge (das Ohr/der Performer) als auch digitale (der Computer) Übersetzungssysteme eingeführt, welche die ursprüngliche Einheit von Klang und körperlicher Geste aufbrechen und in Serie geschaltet ständig neu codieren. Die vormals starre Narrativität wird so in eine generative Fläche überführt, die Produktionsschleifen stellen einen 360° Panoramaausschnitt in der Zeit dar.


Drei BagatellenMusikalische Reinigungsversuche mit Haushaltsgeräten

 

3. Juli 2016 | Glashaus im Theaterhaus

Eine Untersuchung zur Transzendenz von Alltagsobjekten
durch Lena Brendel, Angela Kopf und  Ui-Kyung Lee

mit: Staubsauger Kobold 131, Notenpult und Lichtorgel,
4 Gebläsen und Haartrockner, Industriestaubsauger und Saxophon
Motor 1: Pieta (oder Kleinfamilie?)/ Motor 2: Reigen/ Motor 3: Lullaby
Projektbegleitung: Florian Feisel

Drei Studenten untersuchen Haushaltsgeräte mit elektronischem Motor, um eine erhabene, unterhaltsame und sich erinnernde Zeit hervorzubringen. Sie folgen der Versuchung des Suchens und erforschen transzendentale Augenblicke mit Alltagsgegenständen.


Auktion -  A Suitcase Fetishists Mind

 

3. Juli 2016 | Glashaus im Theaterhaus

Performance von Irene Baumann (Studiengang Sprechkunst),
Laura Boser (Studiengang Figurentheater) und Felix Nagl (Studiengang Klavier)
Projektbegleitung: Christof Löser

Ein herrenloser Koffer. Das Verlangen, sich etwas Fremdes zu Eigen zu machen. Erwartungen, Hoffnungen und Vorstellungen. Fundstück-Versteigerungen (eine echte Subkultur) locken Bieter auf einen schmalen Grat zwischen Identitätsvoyeurismus und Skrupel, Imagination und (Schein)Wirklichkeit, Secondhand und legitimiertem Diebstahl. Ein Spiel über ein ungeöffnetes, zur Auktion stehendes Gepäckstück.

 

Programmheft

 

WIRLICHKEITEN Kongress Musik Interventionen | 19.–21. Mai 2016
veranstaltet vom STUDIO NEUE MUSIK der HMDK Stuttgart

TRANSAKTION | So klingt Stuttgart – so hört Stuttgart

Ein Selbstvermittlungsprojekt
Von field recordings zum performativen Eingriff in Akustik und Personenströme des Europa- oder Bankenviertels. 

19. und 2. Mai 2016 | Europaviertel

Eine Produktion des Studio für Stimmkunst und Neues Musiktheater
Leitung: Julia Mihály und Prof. Angelika Luz

Julia Mihály, Sängerin und Komponistin mit Schwerpunkt Live-Elektronik ist im Sommersemester Gastdozentin und Leiterin eines Projektes, in dem es darum geht zu untersuchen, wie Menschen in Stuttgart zwischen Bankenviertel und Musikhochschule hören und was sie akustisch bzw. als Musik wahrnehmen.

Für das Projekt "So klingt Stuttgart - So hört Stuttgart" entwickeln Studierende aus den Studiengängen Gesang, Instrumente, Komposition und Sprechkunst  in  interdisziplinärer Zusammenarbeit  eine gemeinsame Aufführung, die aus verschiedenen einzelnen Parzellen bestehen wird, in denen unterschiedliche Konstellationen performativ und kompositorisch agieren werden. 
Die klassische Trennung von Arbeitsbereichen und Rollenaufteilungen wie Komponistin und Interpretin werden dabei aufgehoben. Alle sind Komponisten. Alle sind Performer. Alle sind Regisseure.   Die performative Ebene kann dabei  über verschiedene Möglichkeiten in das Stück integriert werden: In Verbindung mit Elektronik (z.B. Steuerung von Controllern oder Bewegungssensoren), über eine inhaltliche Notwendigkeit oder über die musikalische Notwendigkeit (z.B. Konterkarierung, Imitation, Persiflage u.a.).  
Field Recordings, aufgenommen von den Studierenden, bilden die klangliche Basis und dienen als Inspirationsquelle zur Themenfindung innerhalb des übergeordneten Themas "So klingt Stuttgart - so hört Stuttgart". 
Die Entwicklung dieser Arbeit, die sich in einem Zeitraum von mehreren Monaten ausgestaltet, bietet also einen offenen Raum für die Ideen der Studierenden.  Dem Publikum begegnen die Ausführenden im Europaviertel auf Gehwegen, an besonderen Stellen wie einer Holztreppe oder einer akustisch durch ein Flatterecho "ins Ohr" fallenden Position im öffentlichen Raum.  Möglicherweise wird sich die Wahrnehmung eines alltäglichen Weges durch die Stadt in der überraschenden Begegnung mit einer künstlerischen Aktion verändern. Vielleicht erscheint dann längst Vertrautes in neuem Licht oder in neuem Klang?

Programm TRANSAKTION | So klingt Stuttgart - so hört Stuttgart