CD Produktionen
CD Resonanz 2018
Farben und Rhythmen
1918, „La Grande Guerre“, der Erste Weltkrieg mit seinen ungeheuren Verlusten, dem auch etliche Musiker wie Rudi Stephan zum Opfer fielen, endet. Es ist auch das Todesjahr von Lili Boulanger und Claude Debussy,
dem Komponisten, der so viele seiner Zeitgenossen inspirierte, neue Klänge in der „geheimnisvollen Welt der Töne“ zu entdecken, mit ihnen das „Tor zu verzauberten Gärten zu öffnen“. Das 100jährige Gedenken an diese Ereignisse boten dem Institut für Streicher & Saiten-instrumente Anlass genug, ein Festival zu veranstalten, welches in den Tagen vom
30. April bis zum 3. Mai 2018 in der Hochschule stattfand.
Über 80 Studierende und Lehrende sowie Gäste ließen in Vorträgen, Workshops und in acht Konzerten die überaus farbigen Jahre der „Belle Époque“ und die darauf folgenden Depressionen der Kriegsjahre in einer Vielfalt lebendig werden, wie es in dieser Intensität wohl nur an einer Hochschule zu verwirklichen ist. Ihnen allen sei an dieser Stelle für ihr Mitwirken und ihr großes Engagement nochmals herzlich gedankt.
Einige Kostproben dieser reich gefüllten Tage voller Juwelen und
besonderer Momente sind auf diesem Klangalmanach versammelt.
Claude Debussys Kammermusik bildet den Leitfaden und spiegelt in Ansätzen sein Leben und Wirken wider – seine Liebe zu Emma Bardac-Debussy, die Rivalität zu Camille Saint-Saëns und Maurice Ravel, die gegenseitige Wertschätzung anderer Künstler und Freunde, wie Eugène Ysaÿe und Paul Dukas, und sein Wirken auf die nachfolgende Generation, wie die hochbegabte, viel zu jung verstorbene Lili Boulanger.
„Ce jardin sonore de la France [ou] l’on cultive toutes les plantes, toutes les fleurs [...] – viele unterschiedliche Pflanzen und Blumen in diesem klingenden Garten Frankreich – das gibt doch Raum für viele nachfolgende Festivals!“ (Prof. Dr. Joachim Kremer)
Sabine Kraut
„Debussy ist einer der an Gaben reichsten und originellsten Künstler der jüngeren Musikgeneration, die in der Musik nicht ein Mittel, sondern das Ziel sehen und die sie nicht so sehr als Ausdruckshebel denn als Ausdruck selber betrachten.“
Paul Dukas über Claude Debussy, Revue hebdomadaire, 1894