Studentisches Gesundheitsmanagement

    „Spielend gesund“

    Studentisches Gesundheitsmanagement an der HMDK Stuttgart in Kooperation mit der TK - Techniker Krankenkasse

    Mit zwei inspirierenden Kursen auf Schloss Kapfenburg hat im September 2022 das Projekt „Spielend gesund – studentisches Gesundheitsmanagement an der HMDK Stuttgart“ begonnen, das die HMDK Stuttgart mit großzügiger Förderung und Unterstützung der Techniker Krankenkasse umsetzt. Diese Kurse sind ein wichtiger Baustein des Projektes und wir freuen uns, dass die HMDK Stuttgart und TK mit der Internationalen Musikschulakademie Kulturzentrum Schloß Kapfenburg, die schon viele Jahre im Bereich Musiker*innen-/Künstler*innengesundheit aktiv ist („Fit mit Musik“), einen weiteren kompetenten Kooperationspartner an ihrer Seite haben.

    Das insgesamt dreijährige Projekt „Spielend gesund“ widmet sich der nachhaltigen Stärkung der Gesundheitskompetenzen und der Resilienzfähigkeit der Studierenden der HMDK, um einen bewussteren und nachhaltigeren Umgang mit den eigenen körperlichen, geistigen und seelischen Ressourcen zu ermöglichen, welcher ein Berufsleben lang tragfähig bleibt und im Idealfall auch an Schüler*innen, Kolleg*innen etc. weitergegeben wird. Ziel des Projektes ist es außerdem, Studienstrukturen an der HMDK Stuttgart im Sinne einer Verhältnisprävention zu hinterfragen und, wo sinnvoll, anzupassen.

    Fachlicher Hintergrund:
    Musiker*innen, Schauspieler*innen, Sprecher*innen und Figurentheaterspieler*innen sind in ihrem Studium und späteren Berufsleben hohen Anforderungen ausgesetzt. Bereits die Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfungen und erst recht das Studium von Musik oder Darstellender Kunst verlangen vielerlei Kompetenzen und stellen Anforderungen, die neben Freude und Begeisterung für die Sache auch Stress verursachen können. Neben den „normalen“ Anforderungen eines Studiums erfordern Üben und Auftreten körperliche Fitness, Durchlässigkeit des Körpers, einen präsenten, klaren Geist und eine individuell ökonomische Instrumental-/Gesangs-/Sprech- oder Körpertechnik. Ebenso die Fähigkeit und den Mut, die eigenen Empfindungen in dieses Tun einfließen zu lassen. Das Agieren auf der Bühne bedeutet, Beifall und Anerkennung zu bekommen, aber auch, sich der Kritik eines Publikums auszusetzen. Dies kann vielerlei Ängste auf den Plan rufen. Ein immer wieder hoher Stresspegel verbunden mit hohem Adrenalinausstoß ist häufig der Fall. Dass Stress eine der Hauptursachen für Erkrankungen aller Art ist, ist mittlerweile bewiesen.

    Zielsetzungen:
    Neben den Kursen auf der Kapfenburg, die in zwei unterschiedlichen Formaten konzipiert sind, werden während des Projekts das Kursangebot und die Maßnahmen an der HMDK Stuttgart ausgebaut. Hierdurch soll einerseits der bisher schon hohen Nachfrage begegnet werden, andererseits sollen künftig noch mehr Studierende und Lehrende erreicht werden, die bislang keinen Kontakt zu dem Thema haben. Zunächst erstellt das Projektteam eine Analyse über die tatsächlichen Bedarfe an der HMDK Stuttgart, ebenso eine Bestandsaufnahme der aktuell bereits vorhandenen Angebote und Maßnahmen. Auf diesen Grundlagen werden dann weitere sinnvolle Formate entwickelt.
    Eingebunden in das Projekt ist auch die Zukunftsinitiative Sirius 6.0, die sich der Verbreitung und Weiterentwicklung von Klaviaturen mit verkleinerter Mensur widmet.

    Zur Planung und Durchführung des Projektes wurde ein Kernteam gebildet, das durch einen etwas größeren Steuerkreis ergänzt wird. Mitglieder im Kernteam sind neben der Projektleiterin Alexandra Müller auch Prof. Ulrike Wohlwender und Prof. Klaus Dreher, Antonia Emde (Assistentin des Rektors), Jennifer Stößer und Martin Beck (beide Techniker Krankenkasse), Christine Breitbach (externe Prozessbegleitung) und Jasper Lampe (studentischer Tutor).

    Im Steuerkreis sind zusätzlich zu den Mitgliedern des Kernteams vertreten: Prorektor Prof. Stefan Fehlandt und Kanzler Christof Wörle-Himmel (Rektorat), Prof. Johannes Monno, Mareike Riegert und Mathis Krause (Vertreter*innen der Studierenden) sowie Louisa Eckl (Schloss Kapfenburg), Angelika Heydt (psychologische Beratung), und Jessica Neumann (TK).

    Wir freuen uns sehr, dass die TK hier so großzügig in ein nachhaltiges Präventionsangebot investiert und die Musiker*innen-/Künstler*innengesundheit damit einen noch höheren Stellenwert sowie eine große Sichtbarkeit an unserer Hochschule – und hoffentlich dadurch angeregt auch an anderen Musik-/Kunsthochschulen – bekommt.  

    Ansprechpartnerin für Rückfragen:
    Alexandra Müller (alexandra.mueller(at)hmdk-stuttgart(dot)de)

    Berichte

    „Spielend gesund“ auf der Kapfenburg – März 2023

    10 Pianist*innen und 6 Organist*innen waren vom 8.–10.3.2023 beim erstmalig tastenspezifisch angebotenen Kurs „Spielend gesund“ auf Schloss Kapfenburg zu Gast. Unter der Leitung von Prof. Ulrike Wohlwender und Alexandra Müller genossen es die Studierenden, ihrem körperlichen und seelischen Wohlbefinden nachzuspüren und individuell gesunde Spielräume zu optimieren. In kollektiver Intelligenz wurden „anstrengende Passagen“ musikphysiologisch, spieltechnisch und künstlerisch unter die Lupe genommen sowie Übestrategien im Sinne des Differenziellen Lernens erprobt. Mit vielfältigen Übungen zur Körperwahrnehmung, zur Regeneration und zur Erholung schärften sich die Sinne für feinste Facetten von Bewegung und Aufrichtung, von Atmung und Kontakt. Beim abendlichen Auftrittstraining der beiden SGM-Dozentinnen der HMDK Stuttgart verwandelte sich die Ausstrahlung auf der Bühne und der Umgang mit Lampenfieber im gemeinsamen Reflektieren und spielerischen Experimentieren. Schloss Kapfenburg war ein wunderbarer Ort und Gastgeber dafür!

     

    „Spielend gesund“ für Gitarrist*innen vom 20.-24. März 2023

    Eine großartige Erfahrung für alle Beteiligten waren die Tage auf Schloss Kapfenburg. Die Kombination von praktischen Übungen, Vorträgen, Einzelsitzungen und dem harmonischen Miteinander in den wunderbaren Räumlichkeiten von Schloss Kapfenburg hat uns alle nachhaltig inspiriert.
    „Wie kann ich einen geschützten Raum um mich herum visualisieren?“ In ihrer Einführung vermittelte Angelika Heydt durch eine einfache aber sehr eindrucksvolle Übung mit einem Seil, wie man Grenzen setzen und wahrnehmen kann und wieviel „Freiraum“ man um sich herum benötigt.  
    Ein sehr stimmiges „Warming up“-Programm und ein spezielles „Shortprogramm“ für die konkrete Vorbereitung vor einem Vorspiel oder einem Konzert erarbeitete Anja Freytag mit der Gruppe. Erste Erkenntnisse konnten im Rahmen eines Werkstattkonzerts ausprobiert und angewendet werden. Der Saal war randvoll und das Publikum absolut begeistert. Eine Feedbackrunde am nächsten Morgen gab die Möglichkeit die eigenen Erfahrungen gemeinsam zu reflektieren und Erfahrungen auszutauschen.
    Zusätzlich konnten die Erkenntnisse in Einzelsitzungen bei den Dozierenden individuell besprochen werden – auf persönliche Anliegen konnte so sehr konkret eingegangen werden. Zusätzlich hatte sich die Gruppe verschiedenen Kammermusikprojekte vorgenommen, die im Rahmen des Werkstattkonzerts präsentiert wurden.
    Der Zeitraum von Montag bis Freitag bietet die einzigartige Chance, in einem fantastischen Umfeld, intensiv in dieThematik „Gesundheit und Wohlbefinden“ rund um das Thema „Spielen, Üben, Konzertieren und Achtsamkeit“ einzutauchen.
    Alle Studierenden und auch das Team mit Alexandra Müller, Angelika Heydt, Anja Freytag, Prof. Tillmann Reinbeck und Prof. Johannes Monno haben diese intensiven und prall gefüllten Tage sehr genossen.