Corona-Podcast
Das Sprechen als dialogischer Vorgang braucht ein Gegenüber. Wie geht es Student*innen der Sprechkunst am Institut für Kommunikationspädagogik in der weitgehenden Isolation? Wenn die Kommilitonen fern sind und der Unterricht überwiegend digital erfolgt? Welche Themen bewegen sie, welche Hoffnungen und welche Sorgen?
Studierende des Instituts für Sprechkunst und Kommunikationpädagogik haben den Versuch unternommen, die Isolation zu überwinden. Sie schlossen ihr Mikrofon an oder sprachen Texte in ihr Smartphone. Texte, Ideen und Gedanken zur gegenwärtigen Situation. Nicht mit dem Anspruch auf beste Tonstudioqualität, sondern nach den gegebenen Möglichkeiten. So bastelten manche aus einer Damenstrumpfhose und einem Drahtbügel einen effektiven „Popschutz“, um die Plosivlaute abzuschwächen. Vogelgezwitscher oder Straßenlärm hingegen dürfen sein.
Entstanden sind Gedichte und ein Film, in Arbeit ist ein Hörfunkfeature.
Park ohne Ende / Julio Cortazar
Alleine zuhause zu sein, bedeutet nicht unbedingt geschützt zu sein - zumindest nicht gegen alles.
Über die Gefährlichkeiten des Lebens: „Park ohne Ende“ von Julio Florencio Cortázar, ein Vertreter des magischen Realismus.
Sprecherin Anna van Aken

Paul Celans „Sprachgitter“
Mit Studierenden der HMDK Stuttgart und der HfM Karlsruhe.
Ein Projekt für das Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Im Jahr 1957 schickt der Verleger Günther Neske eine Postkarte an Paul Celan. Vom Bild des Sprechgitters des Klosters Pfullingen lässt sich Celan zu seinem Gedicht Sprachgitter inspirieren. Wie die Nonnen im Mittelalter nur durch ein Gitter Kontakt zur Außenwelt aufnehmen konnten, so nimmt Paul Celan über sein Gedicht und den gleichnamigen Gedichtband Kontakt auf. Kommunikation wird gehindert, blockiert, vernebelt, scheint nah am Verstummen und wird gerade dadurch erst möglich.
Unter der Leitung von Luise Wunderlich näherten sich Studierende der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart und der Hochschule für Musik Karlsruhe im Sprechen und in Celan-Vertonungen, in Improvisation und Darstellung einigen der Gedichte aus Sprachgitter.
Nachdem die Aufführung mehrmals wegen Corona verschoben werden musste, haben sich alle Beteiligten zur Videoproduktion entschlossen.
Hier drei Beispiele:
Ildikó Fillies und Aurelia Orel: Abzählreime
Berenike Beckhaus und Lotte Krüger (Harfe): Weiß und Leicht
Paula Scheschonka und Kamila Łopatka (Klavier): Ein Auge offen
Sprecherinnen: Berenike Beckhaus, Ildikó Fillies, Aurelia Orel, Paula Scheschonka
Gesang: Jasmin Hofmann (Mezzosopran)
Klavier: Kamila Łopatka
Harfe: Lotte Krüger
Kamera: Matilda Yuxi Sun; Ton- und Bildgestaltung: Thomas Lenssen; Konzept & Regie: Luise Wunderlich
Rahmenprogramm zur Ausstellung „Paul Celan – Meine Gedichte sind meine Vita“ im Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg
Die gesamte Videoproduktion ist bis 30. April auf YouTube zu sehen: https://youtu.be/piCg24lNxL0
Abzählreime
von Ildikó Fillies und Aurelia Orel
Weiß und Leicht
von Berenike Beckhaus und Lotte Krüger (Harfe)
Ein Auge offen
von Paula Scheschonka und Kamila Łopatka (Klavier)
indoor people
von Pauline Jung (Musik) und Josephine Hochbruck (Stimme, Text & Video)
In „indoor people“ setzen sich die Musikerin Pauline Jung und die Sprechkünstlerin Josephine Hochbruck mit dem Thema „social distancing“ außeinander. Was macht das mit mir, wenn ich drinnen bleiben muss? Werden wir jetzt alle zu Hauskatzen? In der Quarantäne schrieb Hochbruck ein Gedicht, sendete eine Aufnahme an Jung und daraus wurde dieses Video.