Concerts and events
Musikwissenschaftliche Vorträge von
Philip Wetzler (Jena/Weimar) & Felix Dieterle (Wien)
Philip Wetzler (Jena/Weimar): „Canzon‘ ed‘ Ariette di diuersi Eccellent‘ Autorj“ – Ein unerforschtes Manuskript aus Süditalien von 1695
Eine weitgehend unbekannte Handschrift mit Musikstücken zu untersuchen, kann einer kriminologischen Spurensuche gleichen. Jene der hier besprochenen führt nach Neapel und seinen Opernbetrieb von 1670 bis 1692, von Antonio Cesti bis Alessandro Scarlatti. Doch auch unbekanntere Komponisten geraten in den Blick, insbesondere Giovanni Buonaventura Viviani (1638–1692). Quellen mit reichlicher Parallelüberlieferung laden dazu ein, die weiteren Wege der Verbreitung jener Musik weit über die italienische Halbinsel hinaus in den Blick zu nehmen.
Felix Dieterle (Wien): Von Händels Äpfeln und Grauns Birnen, oder: Zur Vergleichbarkeit von Opern im 18. Jahrhundert aus musikwissenschaftlicher Perspektive
Die Beziehung der ägyptischen Königin Kleopatra zum römischen Staatsmann und Feldherrn Cäsar gehört zu den meist rezipiertesten Themen der Menschheitsgeschichte. In der Gegenüberstellung von Georg Friedrich Händels Giulio Cesare in Egitto (London 1724) und Carl Heinrich Grauns Cleopatra e Cesare (Berlin 1742) lässt sich erörtern, inwiefern ein Vergleich im Kontext von Kulturtransfer, Musikpublizistik und Geschmacksdiskurs auch in der Musikwissenschaft Anwendung finden kann.