Concerts and events

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    Fr 04.11
    19:00 Uhr
    Konzertsaal
    Jürgen Essl, Orgel & Nikolaus Koliusis, Kunstinstallation
    € 10/5
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    BLAUMOMENT
    Orgelimprovisation & Kunstinstallation

    Jürgen Essl improvisiert zur Kunstinstallation von Nikolaus Koliusis.

    PROGRAMM

    Blaumoment / Luftstücke
    An den Rändern findet das Zusammentreffen statt.
    Orgel Jürgen Essl, Bilder Nikolaus Koliusis

    In der Improvisation öffnet sich das Orgelspiel, trifft auf das Blau,
    spiegelt sich die Luft hörbar.
    Die Luft, welch ein wunderbarer Ort. Blau, der Rand unserer Welt.
    50, vielleicht auch 51 Minuten Schauen und Hören.
    Auf den Notenständern zeigen sich die Partituren AQUI, Spiegelbilder aus 4.000 Meter Höhe.

    Jürgen Essl und Nikolaus Koliusis


    LUFTSTÜCK 1

    LUFTSTÜCK 2

    PROMENADENMUSIK 1:
    DEN BLICK- ODER HÖRWINKEL ZU ÄNDERN

    LUFTSTÜCK 3

    LUFTSTÜCK 4

    PROMENADENMUSIK 2:
    FERN ODER NAH OBEN ODER  

    LUFTSTÜCK 5

    LUFTSTÜCK 6

    Jürgen Essl
    Seine Konzerttätigkeit als Interpret und Improvisator führte ihn durch Europa, nach Japan, Israel, den USA und Mexiko, er gastierte in der Moskauer Philharmonie, dem Smetanasaal Prag, dem Wiener Konzerthaus, dem Madrider Auditorio Nacional, in Notre Dame Paris, der Kathedrale Lissabon, dem Kölner und Regensburger Dom, dem Züricher Grossmünster u.v.a.m. Sein Repertoire reicht von Alter Musik bis zu Uraufführungen gegenwärtiger Musik. Renommierte Komponisten haben ihm etliche Werke gewidmet, darunter etwa Jan Jirasek´s Concerto für Orgel und Orchester „Dance with the Universe“ 2012. In Zusammenarbeit mit dem SWR und dem Carus-Verlag führte er als Leiter von Orpheus Vokalensemble, Ars Antiqua Austria und Concerto Köln wiederentdeckte Musik des 18. Jh. aus Oberschwaben auf. Er gibt zahlreiche Meisterkurse und ist gefragter Juror bei Orgelwettbewerben. 2003 wurde ihm der „Kompositionspreis Kirchenmusik Baden- Württemberg“ verliehen. Seine Ausbildung erhielt er bei Ludger Lohmann, Willibald Bezler, Francis Chapelet und Michael Radulescu in Stuttgart, Bordeaux und Wien. Nach dem Studium war er zunächst Kirchenmusiker in Sigmaringen, 1997 wurde er als Professor an die Lübecker Hochschule berufen, 2003 folgte er einem Ruf an die Stuttgarter Hochschule.

    Als gelernter Fotograf war Nikolaus Koliusis in den 1970er Jahren für ein internationales Architekturbüro tätig. Noch vor der digitalen Technik entwickelt er im Rahmen eines Forschungsprojekts an der Universität Stuttgart die Simulationsfotografie im Planungsverfahren der Architekten. Daraus folgt 1973–78 eine Dozentur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zum Thema Fotografie im architektonischen Planungsprozess. Nach einem Aufenthalt in New York in den Jahren 1978/79, einem ersten Kontakt mit John Cage und einem Zusammentreffen mit William Anastasi wendet er sich von der reinen Fotografie ab. Im Umfeld der Ausstellung Erweiterte Fotografie (Wien, 1981) findet er seinen Weg in die künstlerische Arbeit. Seit 1979 bilden architekturbezogene Projekte den Schwerpunkt seiner Arbeit. 1980 findet sie Unterstützung durch ein Stipendium des Kulturkreises im Bund der Deutschen Industrie. 1983 fand Koliusis’ erste Einzelausstellung Fotografie –das Ausschnitthafte, erweiterte Bild im Museum Städtische Galerie im Lenbachhaus, München statt. Nach einem Japanaufenthalt 1989, und einer Gastdozentur an der Universität Yamaguchi ist er von 1989–92 Dozent an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. In diese Zeit (1989) fällt auch das Projekt für die Documenta IX, „Netz, das die Kunst schützt…“ in Zusammenarbeit mit Jan Hoet. 1992 schließt sich die Gastprofessur an der Gesamthochschule Kassel 1992–93 (Freie Kunst, Bildhauerei) an. Seit 1995 wird sein Werk vermehrt im Umfeld der konkreten Kunst wahrgenommen. Mitte der 1990er Jahre überschreitet sein Werk zunehmend die rein kunstimmanenten Zusammenhänge und greift in gesellschaftliche Bedeutungsräume aus: es entsteht 1996 das erste Bühnenbild, 1999 erhält er den Kunstpreis des „Freundeskreises Artheon“ Gesellschaft für Gegenwartskunst und Kirche (Gesamtwerk). 2005 erhält Koliusis den Architekturpreis „Renault Traffic Award 2005“ für die permanente Installation 50 km/h im Autotunnel unter dem Kunstmuseum Stuttgart und 2012 den 1. Preis im Realisierungswettbewerb zum Gedenkort für die Opfer der Aktion T4 am Geschichtsort Tiergartenstr. 4, Berlin (mit Ursula Wilms und Heinz W. Hallmann; realisiert 2015). Krankenhäuser, Hospize und Büro/Arbeitsräume, Theater zählen zu den Auftragsfeldern, in denen seine Installationen die architektonischen Strukturen und die menschlichen Beziehungen in ortsspezifische Zusammenhänge bringen. Sinnliches Erfahren, geschichtliches Erinnern und gegenwärtiges Reflektieren erzeugen darin vielfältige Horizontverschiebungen. Seine Arbeiten befinden sich weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen: Japan, Frankreich, USA, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Spanien, Italien, Deutschland, Kanada, Großbritannien.