Concerts and events

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    Mi 27.10
    18:00 Uhr
    Orchesterprobenraum
    Commons - Für wen ist die Kunst?
    Eintritt frei
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    Das Balafon
    Vortrag von Aly Keïta

    Aly Keïta wird einen Einblick in sein Musizieren geben, in welchem er mit enormer Virtuosität unterschiedliche musikalische Welten zusammenbringt und in diversen Formationen interkulturelle Verbindungen schafft – musikalische „Gemeinschaften“ bildet. Das Balafon ist ein westafrikanisches Instrument des Griot (Geschichtenerzähler) und wird traditionell im gesamten zeremoniellen und rituellen Repertoire der Ma­dingue­-Länder gespielt. Es ist ein Vorläufer von Xylophon und Marimba und hat eine tausendjährige Geschichte. Heute spielt Aly Keïta das Balafon im Kontext westlicher Länder.

    Der Balafonspieler Aly Keïta wurde in Abidjan (Elfenbeinküs­te) geboren. Da auch sein Vater Balafonspieler war, brachte er schon in jungen Jahren sein „Spiel auf den Markt“. Mit anderen Worten: in der Familie Keïta ist das Balafon ein ernstes Geschäft. Aly Keïta baut und spielt seit seiner Kindheit seine eigenen Instrumente und hat es heute bis an die Seite der Besten geschafft: Rhoda Scott, Omar Sosa, Joe Zawinul, Pharoah Sanders, Paolo Fresu, Éti­enne M’Bappé, Paco Séry, Trilok Gurtu, Jan Garbarek und viele andere. Aktuell lebt Aly Keïta in Berlin.

    ***

    Für wen ist die Kunst, wer ist der Adressat? Die neuzeitliche Philosophie hatte Kunst (und damit auch Musik) als etwas gedacht, das jeden Menschen berühren kann: als ein Universales, als Ausdruck des Menschseins der Menschen. Alt ist aber auch die Infragestellung dieser Universalität. Angeregt von dieser Kritik entstanden immer wieder neue Kunstformen. Der Rahmen, in dem neue und alte Kunst sich einem Publikum darbieten, wurde hinterfragt. Institutionenkritik sowie die Debatte über die Auswirkungen des westlichen Universalitätsanspruchs haben auch in letzter Zeit dazu geführt, die Trennlinie zwischen Kunst und Leben neu zu verhandeln. Dass sich die Künste auf etwas Gemeinsames beziehen, und sei es auch nur auf eine Öffentlichkeit, ist unumstritten. Gestritten wird darüber, wie dieses Gemeinsame zu verstehen ist.

    Commons ist das Stichwort einer aktuellen Debatte, die die gemeinsame Dimension geteilter Güter thematisiert. Natürliche und kulturelle Ressourcen sowie digitale und reale Räume bedingen das gesellschaftliche Miteinander. Angefangen bei Luft und Wasser bis hin zu Bildung und Technologie sind die geteilten Güter Privatisierungsprozessen ausgesetzt. Sind die Künste ein Gemeingut? Machen sie Universales erfahrbar? Geht es in ihnen um ein Gemeinsames im Herzen der geteilten Güter?

    Wir laden am Campus Gegenwart Künstler*innen, Kulturproduzent*innen und Theoretiker*innen von den Bereichen Musik über Theater bis hin zur Bildenden Kunst ein, über die gemeinsame Dimension der Kunst und Musik unter gegenwärtigen Bedingungen zu debattieren.

    www.campusgegenwart.de