Concerts and events

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    Sa 30.10
    19:00 Uhr
    Kammermusiksaal
    Konzertveranstaltung im Rahmen des 12. Fortepiano Festivals Stuttgart
    € 20/16
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    Englische Einflüsse
    Klavierabend mit Stefania Neonato

    William Stodart Hammerflügel (London 1830)
    Joseph Haydn: Sonate C-Dur Hob.XVI:50
    Ludwig van Beethoven: Sonate C-Dur op. 2/3
    Ludwig van Beethoven: Sonate C-Dur op. 53

    Bei seinem zweiten Aufenthalt in London zeigte sich Joseph Haydn an den progressiven englischen Klavieren interessiert und nutzte deren klangästhetische Möglichkeiten. Die in London komponierte und der Pianistin Therese Jansen-Bartolozzi gewidmete Klaviersonate in C-Dur Hob.XVI:50 ist die einzige Haydns, die über den damals in Wien üblichen Spitzenton f3 hinausreicht.

    Aus Verehrung für seinen Lehrer Haydn widmete ihm der junge Beethoven seine ersten drei Klaviersonaten. Die Sonate in C-Dur op. 2 Nr. 3 ist eine Art Hommage an Haydn – ein Beispiel von brillanter Virtuosität und formalen Experimenten, gepaart mit einer Fülle von Rhetorik und musikalischen Affekten.
    Diese Entwicklung kann Beethoven zehn Jahre später weiter steigern. In der seinem Förderer Graf Ferdinand Ernst von Waldstein-Wartenberg gewidmeten Sonate in C-Dur op. 53 schafft er eine orchestrale Klangfülle, die von der reicheren Resonanz der englischen Flügel tief beeinflusst ist und somit neue Richtungen in die Modernität eröffnet.

    ***

    Prof. Stefania Neonato DMA studierte zunächst in der Heimatstadt Trento, wo sie ihre Diplome in Klavier sowie Sprach- und Literaturwissenschaften erwarb. Mit Alexander Lonquich, Riccardo Zadra und Leonid Margarius setzte sie ihre musikalischen Studien fort, um später unter der Leitung von Stefano Fiuzzi an der Accademia Internazionale in Imola die Masterprüfung in Hammerklavier abzulegen. Den “Doctor of Musical Arts” in “Historical Performance Practice” erlangte sie an der Cornell University in New York mit Malcolm Bilson, wo sie von 2006 bis 2008 als Assistentin für Klavier tätig war.

    Seit April 2013 hat Stefania Neonato eine Professur für Hammerklavier an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart inne. Im Jahr 2007 war Stefania Neonato Preisträgerin bei dem Internationalen Wettbewerb für Hammerklavier "Musica Antiqua" in Bruges, wo ihr auch der Publikumspreis verliehen wurde. Seither ist sie gern gesehener Gast bei den großen Europäischen wie Nordamerikanischen Festivals (Van Vlaanderen in Bruges, Styriarte in Graz, Printemps des Arts in Nantes, Festival Mozart in Rovereto, KlaraFestival in Bruxelles, Festival Alte Musik Knechtsteden, Boston-Early Music Festival, Kölner Fest für alte Musik) und bei namhaften Konzertreihen zu hören (Münster-Erbdrostenhof, Bologna-Accademia Filarmonica, Brescia-Teatro Grande, Firenze-Accademia Bartolomeo Cristofori, Amici della Musica di Padova, Madrid-Fundacion Juan March, Cornell Concert Series, Boston-Tufts University, Roma - Oratorio del Gonfalone).

    Ihr Repertoire reicht von der Wiener Klassik bis zur Spätromantik und wird belegt durch bemerkenswerte Einspielungen sowohl solistischer Werke (Mozart, Haydn, Clementi, Beethoven - OrangeHomeRecords) als auch von Kammermusik (Schubert, Beethoven, Hummel, Weber mit dem Flötisten Fabio de Rosa – Dynamic).

    Im musikwissenschaftlichen Bereich widmet sich Stefania Neonato der Verfassung von Texten und Essays für Early Music (Oxford Journals), Keyboard Perspectives (Westfield Center) sowie www.musicandpractice.org ; darüber hinaus leitet sie Meisterkurse und Seminare für Hammerklavier und historische Klaviere (Urbino – Vacanze Musicali, S. Margherita Ligure – Musicamica, Roma – ForteFestivalPiano, Conservatorio in Perugia, Skidmore College NY, Boston-Tufts University). Im Jahr 2012 wurde sie zu dem 1. Internationalen Wettbewerb für Hammerklavier “G.G.Ferrari” in Rovereto als Jurymitglied berufen. Zu ihrer Instrumentensammlung zählen der Nachbau eines Walter und Söhne um 1805 (McNulty, 2008), ein Hammerklavier Conrad Graf (1819), ein Hammerklavier Joseph Brodmann (1790), ein Böhm (1827), ein Stodart “square” (1830), ein Pleyel (1841) und ein Erard (1853).


    Konzertveranstaltung im Rahmen des 12. Fortepiano Festivals Stuttgart
    Yuko Abe-Haueis, Festivalleitung
    Eintritt: € 20/16 · www.fortepianokonzertverein.de