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GLAUBE LIEBE HOFFNUNG
GLAUBE LIEBE HOFFNUNG
Ein kleiner Totentanz
von Ödön von Horváth
Dieses Theaterstück wurde unter Mitarbeit von Lukas Kristl verfasst.
Die Person ist jung, alleinstehend, weiblich und sie braucht sehr dringend Geld. Sie beschließt, ihren Körper zu verkaufen. Mit dem könnten sie machen, "was die Herren nur wollen". Einzige Bedingung: sie möchte das Geld bitte sofort ausbezahlt bekommen, den Körper werde sie zur Verfügung stellen, sobald dieser einmal im Leichenschauhaus bei den Herren Präparatoren eintreffen würde.
Dies ist der Ausgangspunkt eines Dramas, das sich auf Tatsachen beruft. Ödön von Horváth hat in seinem Stück, das er auf seine eigene, liebevolle Weise mit "ein kleiner Totentanz" untertitelt, ein Gesellschaftsbild gezeichnet, das uns zugleich überspitzt und alltäglich erscheint.
Horváth greift in GLAUBE LIEBE HOFFNUNG ein Einzelschicksal heraus, um "den gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft zeigen zu können, dieses ewige Schlachten, bei dem es zu keinem Frieden kommen soll höchstens, dass mal ein Individuum für einige Momente die Illusion des Waffenstillstandes genießt".
Der Autor weiter über seine Arbeit: "Wie in allen meinen Stücken habe ich auch diesmal nichts beschönigt und nichts verhässlicht. Wer wachsam den Versuch unternimmt, uns Menschen zu gestalten, muss zweifellos (
) feststellen, dass ihre Gefühlsäußerungen verkitscht sind, das heißt: verfälscht, verniedlicht und nach masochistischer Manier geil auf Mitleid, wahrscheinlich infolge geltungsbedürftiger Bequemlichkeit wer also ehrlich Menschen zu gestalten versucht, wird wohl immer nur Spiegelbilder gestalten können (
)
Wenn Horváth dies schreibt, hat er seine Gegenwart vor Augen: 1932 ist dieses Stück entstanden. Eine Welt, die mehr und mehr ihr Heil in ihrer nationalen Kraft und sozialistischer Sehnsucht geben wollte, die von Angst und Arbeitslosigkeit besetzt war, die alles Fremde und Befremdliche aus- oder wegschließen wollte.
Der Regisseur Kristo Sagor ist in Stuttgart kein Unbekannter. Am Staatstheater Stuttgart und am JES waren bereits Inszenierungen und eigene Stücke von ihm zu sehen. Mit den über zwanzig Dramen, die der 43-jährige geschrieben hat, gehört er zu den vielgespielten Autoren im deutschsprachigen Raum. Viele Preise hat er sowohl als Autor wie auch als Regisseur erhalten, darunter auch der Deutsche Theaterpreis "Der Faust". Dass ein Schwerpunkt seiner Arbeit auf Kinder- und Jugendtheater liegt, macht die kommende Arbeit mit einen "modernen Klassiker" umso spannender.
Es spielen die Schauspielstudierenden des 3. Jahrgangs:
Anna Caterina Fadda, Vera-Cosima Gutmann, Luise Harder, Theresa Mußmacher, Fatih Kösoglu, Julian Mantaj, Simon Rusch, Eduard Zhukov
Regie: Kristo Sagor
Bühne Iris Kraft
Kostüme Kersten Paulsen
Musik Felix Rösch
Dramaturgie Frederik Zeugke