Concerts and events
Young Talents
Klavierabend mit Sanae Zanane & Tomomi Shimizu
Fanny Hensel geb. Mendelssohn (1805-1847)
Vier Lieder für Pianoforte op. 8
I Allegro moderato, Andante con espressione, Lied (Lenau.) Larghetto, Wanderlied Presto
Felix Mendelssohn (1809-1847)
Lieder ohne Worte op. 19b
Andante con moto, Andante espressivo, Molto Allegro e vivace, Moderato, Piano Adagio, Venezianisches Gondellied Andante Sostenuto
Felix Mendelssohn
Fantasie op. 28 fis-Moll
Fanny Hensel geb. Mendelssohn
Vier Lieder für Pianoforte op. 6
Andante espressivo, Allegro vivace, Andante cantabile, Jl Saltarello Romano Allegro molto
Fanny Hensel geb. Mendelssohn
Klaviersonate c-Moll
Allegro moderato e con espressione, Andante con moto, Final Presto
Felix Mendelssohn
Rondo capriccioso op. 14 E-Dur
Fanny Hensel geb. Mendelssohn
Drei Stücke zu vier Händen
Allegro molto, Allegro molto, Allegretto grazioso
Das Programm ist in der Form eines Spiegels aufgebaut der die Persönlichkeiten der Geschwister Fanny und Felix Mendelssohn in gleichen Gattungen reflektiert. Das Konzert wird von zwei Pianistinnen gespielt, deren Beziehung - ähnlich wie Fanny und Felix - auf Liebe, Vertrauen und Respekt beruht.
Der Gesang spielte in Fannys Leben eine große Rolle. 1819 schrieb sie ihrem Vater als Geburtstagsgeschenk das Lied „Ihr Töne schwingt euch fröhlich“. Dieses Lied ist ihre erste Komposition, die uns bekannt ist, und ist das erste von fast 300 Liedern die sie komponiert hat. Da sie auch eine hochbegabte Pianistin war, scheinen die Lieder für das Pianoforte wie eine Huldigung an die Singstimme und die lyrischen Möglichkeiten des Klaviers zu sein. Der Ausdruck „Lied ohne Worte“ wurde zum ersten Mal in einem Brief von Fanny an den Diplomaten Karl Klingemann benutzt. Dieser poetische Ausdruck bezeichnete das Klavierstück, das ihr Bruder für ihren 23. Geburtstag geschenkt hat. Der Titel von dem großen Werk Felix‘ Produktion für Klavier Solo wurde wahrscheinlich von seiner Schwester inspiriert. Es wird auch vermutet, dass einige Stücke davon Fannys Kompositionen sind, die aber denen unter Felix‘ Name erschienen sind. Leider erlaubte der patriarchalische Zeitgeist Fanny nicht, eine professionelle Musikerin zu werden. Das Herausgeben ihrer Stücke unter dem Namen ihres Bruders könnte von ihm als Ermutigung an seine Schwester interpretiert werden, die kompositorische Arbeit weiter zu führen. Die erste komplett komponierte Klaviersonate in c-Moll, im Jahr 1824 geschrieben, ist ihrem Bruder gewidmet. Die hohe Kompositionsfähigkeit Fannys, ist in den kühnen Harmonien sowie in dem Umgang mit der Sonatenstruktur zu beobachten. Eines ihrer Lieblingsstücke von ihr war von Felix: die 1833 komponierte Fantasie in fis-Moll op. 28. Der Ausgleich von freier Schreibweise und einer strengen Sonatenstruktur, die die Besonderheit des Stückes darstellt, ist von Beethoven stark beeinflusst. Felix wurde von den zwei „quasi una fantasia“ Sonaten, op. 27 n. 1 und op. 27 n.2 (so genannte „Mondschein-Sonate“) inspiriert. Die Inspiration durch Beethoven ist keine Überraschung, da die beiden Geschwister von zwei Verehrern Beethovens, Marie Bigot und Ludwig Berger, musikalisch erzogen wurden. 1828 komponierte Felix eine „Etüde“. Nach zwei Jahren fügte er ein Einleitungsadagio, den er seiner Schwester als „rührend“ und „schmackhaft“ beschreibt, und änderte den Name zu „Rondo Cappricioso“. Die drei Klavierstücke zu vier Händen, ein spätes Werk von 1844, schließt das Programm ab. Man kann darin Fannys Wunsch erraten, zwei lebenslang sich sehr nahe gewesene Geschwister in einem Werk zusammen auf einem Instrument zum Musizieren zu bringen.
Tomomi Shimizu wurde in Japan geboren. Von 2007 bis 2011 studierte sie an der Musashino Academie Musicae im Bachelorstudiengang bei Prof. Sachiko Nakamura-Koch und Prof. Elena Ashkenazy. 2012 wurde sie beim 20. Petrof Klavierwettbewerb in Japan mit dem 3. Preis ausgezeichnet und trat beim Festival "La Folle Jounée au Japon" auf. Von 2014 bis 2016 studierte sie im Master Klavier bei Prof. Florian Wiek an der HMDK Stuttgart. Im März 2016 schloss sie ihr Masterstudium ab und setzt seitdem ihr Studium im Master Alte Musik, Hammerflügel bei Prof. Stefania Neonato DMA fort.
Sanae Zanane, geboren in Marokko, schloss das Studium an der Ecole Normale de Musique de Paris A. Cortot mit dem Diplôme d’Enseignement und mehreren ersten Preisen nationaler und internationaler Wettbewerbe ab. Seit 2012 wohnt Sanae Zanane in Deutschland. Sie studierte in der Klasse von Péter Nagy an der HMDK Stuttgart. Ihre Begegnung 2013 mit Stefania Neonato hat in ihr die Leidenschaft für das Hammerklavier geweckt. Sie studiert seitdem im Studiengang Master Hammerklavier. 2016 gewann sie den dritten Preis sowie den Publikumspreis beim Ferrari Internationalen Hammerklavier Wettbewerb.
Eintritt: 12 € (VVK 10 €), ermäßigt 8 € (VVK 6 €), Familien 24 €, Studierende frei
Tickets: Abendkasse, Tourist-Information i-Punkt, Stuttgart
ReserviX Vorverkaufsstellen, Ticket-Hotline 01805 700 733
Informationen: www.fortepianofest.de
Fortepiano Festival Stuttgart in Kooperation mit der HMDK Stuttgart