Concerts and events
werk_statt_festival
echtzeit 1 | AROURA
Musik von Michael Maierhof, Michael Reudenbach, Edgard Varèse, Anton Wassiljew, Iannis Xenakis sowie aus den Kompositions- & Computermusikklassen Prof. Marco Stroppa, Michael Reudenbach, Prof. Piet Johan Meyer & Oliver Frick
Solisten & echtzeitEnsemble \ Leitung: Christof M Löser
19 Uhr Konzerteinführung
echtzeit 1 | AROURA
Iannis Xenakis (1922-2001)
Aroura (1971)
pour douze instruments à cordes
Huihui Cheng (*1985)
(Klasse Prof. Piet J. Meyer & Prof. M. Stroppa)
Remmidemmi in deinen Erinnerungen (2013)
für Semi-Improvisation, Tonband und Live-Elektronik
Michael Reudenbach (*1956)
Stratton (2009)
für ensemble
Remmy Canedo (*1982)
(Klasse Prof. Marco Stroppa)
Kill Cut Eat (2013)
für ensemble, live electronics, live Video and live post-composition
Michael Reudenbach (*1956)
schnitt & fortsetzung (2003)
für flöte, harfe, gitarre, klavier und pauke
Edgard Varèse (1883-1965)
Intégrales (1926)
for 11 Wind Instruments and Percussion
Schnitt und Fortsetzung heißt nicht nur Michael Reudenbachs Komposition für Flöte und ein exquisites Quartett aus Harfe, Gitarre, Klavier und Pauke, die im werk_statt_festival am ersten Tag erklingen wird, sondern bezeichnet zugleich auch treffend die Situation nach dem Wechsel des bisherigen Stuttgarter Kompositionsprofessors und Studio-Neue-Musik-Leiters Caspar Johannes Walter nach Basel: Michael Reudenbach unterrichtet für ein Jahr dessen bisherige Klasse, während Christof M Löser, Dirigent und Dozent für Ensembleleitung Neue Musik und Musiktheorie, die Leitung des Studios Neue Musik übernimmt und das Programm dieses werk_statt_festivals in Abstimmung mit Kollegen und Studierenden aus den Bereichen Komposition und Instrumente verantwortet.
Zwei Konzertprogramme – echtzeit 1 | AROURA am 6. Dezember und echtzeit 2 | blood on the dance floor am 7. Dezember – fokussieren “Klassiker” der Neuen Musik: Edgard Varèse (Intégrales für Bläser und Schlagzeug) und Iannis Xenakis (Aroura für 12 Streicher), exponieren aktuelle Werke sehr verschiedener ästhetischer Strömungen: von Michael Reudenbach (s.o. und Stratton für gemischtes Ensemble), Michael Maierhof (specific objects, 11 min. für 4 Spieler mit sonic Motoren auf snare drums) und Anton Wassiljew (blood on the dance floor für Ensemble und Live-Elektronik), und komplementieren diese Auswahl aus dem Repertoire mit neuen Stücken aus den Kompositionsklassen und dem Studio für Elektronische Musik: von Huihui Cheng, Remmy Canedo, Marco Bidin, Yanwen Li und Ada Aria Rückschloss.
Konzentrierte Ensemblearbeit für Streicher (Xenakis) und Bläser (Varèse) ist von zentraler Bedeutung für ein Studio Neue Musik (SNM), das die Interpreten gleichberechtigt neben den Komponisten und der theoretischen und vermittelnden Reflexion vertritt. Ein von der Auseinandersetzung mit Medien und Digitalisierung geprägtes Stück, wie das Anton Wassiljews, noch Student in Bremen, ist ein Anstoß von außen zur internen Diskussion und ein Angebot insbesondere für die Studierenden im Master Neue Musik. Dass gerade ein Gitarrenquartett Michael Maierhofs Kleine Trommeln mit Ultraschallzahnbürsten bespielt, zeigt die heute erforderliche und vom SNM geförderte Interpreten-Flexibilität und -Professionalität, die gleichrangig auf die Auseinandersetzung mit Kunst, mit musikalischen Konzepten und handwerklich-instrumentalen Kompetenzen baut. Der wesentliche Anteil von Improvisation (Huihui Cheng), Mitgestaltung der Interpreten (Marco Bidin), Live-Elektronik und -Video samt Live-Partitur (Remmy Canedo), traditionellen Instrumenten außereuropäischer Musikkulturen (Yanwen Li), aber auch die Pflege kammermusikalischer Traditionen (Ada Rückschloss) zeigt die Vielfältigkeit heutiger aktueller Musikproduktivität.