Concerts and events

    VERANSTALTUNGEN
    oder
    Fr 27.01
    20:00 Uhr
    Anton Steck, Violine & Marieke Spaans, Klavier
    Eintritt frei
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    Violinkonzerte von Bernhard Molique

    Anton Steck ist in internationalen Fachkreisen bekannt als herausragender Solist für Barockvioline. Im Bereich der Alten Musik gilt er als ein Interpret, der hohe technische Perfektion mit ausdrucksstarker Intensität und Leidenschaft der Darbietung verbindet. Nach den Studien der modernen Geige in Karlsruhe und der Barockvioline bei Reinhard Goebel in Amsterdam folgten Engagements als Konzertmeister unter anderem bei Musica Antiqua Köln, den Musiciens des Louvres und, seit 2005, bei Concerto Köln.

    Trotz all dieser Aktivitäten als Orchesterleiter liegt sein musikalischer Schwerpunkt auf der Interpretation virtuoser Geigenliteratur, was er sowohl auf der Bühne als auch auf zahlreichen preisgekrönten CD-Einspielungen (zusammen mit dem Cembalist Christian Rieger) unter Beweis stellt. Dabei überschreitet er die Grenzen herkömmlicher Spieltechnik und fordert nicht nur sich selbst, sondern auch sein Publikum heraus. 2007 produzierte Anton Steck zusammen mit Marieke Spaans eine von der Presse umjubelte Mozart-Aufnahme, die durch die Verwendung eines originalen Tangentenflügels zu einem völlig neuen Klangbild von Mozarts Violinsonaten führte.

    Als Solist arbeitet Anton Steck mit verschiedenen Orchestern zusammen. Es entstanden bisher Ersteinspielungen der Violinkonzerte des Mozart-Zeitgenossen Antonio Rosetti (cpo) und von Antonio Vivaldi ("I Concerti di Sfida" bei NAÏVE Paris). Bei cpo erscheint 2008 die Ersteinspielung des einzigen Violinkonzertes des Beethoven-Schülers Ferdinand Ries. Auf dem Podium war er solistisch u.a. im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie, Den Haag, Wigmore-Hall London, Köthen, Florenz, Versailles, Tokyo und im "Frick-Museum" New York zu hören. Als Professor für Barockvioline bildet Anton Steck an der Staatlichen Musikhochschule Trossingen eine neue Generation von jungen Barockmusikern aus.

    Marieke Spaans ist als Cembalistin auf vielen europäischen Podien bekannt. Kennzeichnend für ihr Spiel ist es, maximalen musikalischen Ausdruck und Dialog in der Musik mit gründlichen Kenntnissen der "Praxis der Alten Musik” zu vereinen. Dies führt zu einem funkelnden Konzert-Erlebnis, voller Spontaneität und durchlebter Passion, begeistert von einer grenzenlosen Leidenschaft für die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Sie studierte Cembalo bei Gustav Leonhardt am 'Sweelinck Conservatorium' in Amsterdam, wo sie 1997 ihr Solisten- und Dozentendiplom erhielt; sie nahm an Meisterkursen bei Jos van Immerseel, Luigi Tagliavini, Michael Radulescu und Lars-Ulrik Mortensen teil. Ausserdem studierte sie Orgel und Kirchenmusik bei Pieter van Dijk, Hans van Nieuwkoop und Wolfgang Zerer. Ein Stipendium des "Fonds voor de Podiumkunsten Nederland" ermöglichte ihr ein Studium auf dem Fortepiano. Sie war Preisträgerin verschiedener namhafter Wettbewerbe: 1997 im NDR-Cembalowettbewerb in Hamburg, 2000 im Wettbewerb "Musica Antiqua" in Brügge (mit ihrem Ensemble "La Calendola Amsterdam") und im Wettbewerb "Premio Bonporti 2000" in Rovereto (mit Lidewij van der Voort: Barockvioline).

    Marieke Spaans konzertiert in ganz Europa als Solistin und als Ensemble-Musikerin (z.B. in "La Calendola Amsterdam", "Combattimento Consort Amsterdam", "Ludwigsburger Festspielorchester"), in kammermusikalischen, Opern- und Oratorien-Produktionen, unter Leitung von Dirigenten wie Wieland Kuijken, Paul McCreesh, Nicholas McGegan, Anton Steck und Jan Willem de Vriend. Auch konzertiert sie mit den renommierten Violisten Prof. Anton Steck und Prof. John Holloway. Sie gastierte auf allen großen Festivals für Alte Musik in den Niederlanden, in Belgien und in Deutschland. Aufnahmen von ihrem Spiel, sowohl für Radio als auch für das Fernsehen, wurden von IKON, VARA, AVRO (NL), Radio Klara (BE), NDR, Bayerischer Rundfunk, Deutschland Radio und Arte (D) übertragen. Marieke Spaans ist als Professorin für Historische Tasteninstrumente am Institut für Alte Musik der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen (D) verbunden und gehört damit zur jüngeren Professorengeneration Deutschlands. Vor ihrer Einstellung in Deutschland hat sie an den Conservatorien von Amsterdam (1994-2000) und Rotterdam (1997-2000) gelehrt.

    Konzert im Rahmen des musikwissenschaftlichen Symposiums:

    Zwischen Innovation und Tradition:
    Die Instrumentalkonzerte von Bernhard Molique

    Gesellschaft für Musikgeschichte in Baden-Württemberg
    in Verbindung mit den Musikhochschulen Stuttgart und Trossingen
    am 27. und 28. Januar 2012
    im Instrumentenkundemuseum (Fruchtkasten) des Württembergischen Landesmuseums und in der Musikhochschule Stuttgart

    Gegenstand der Tagung sind die Solokonzerte, vor allem die sechs Violinkonzerte des langjährigen Stuttgarter Musikdirektors und Konzertmeisters Bernhard Molique (1802-1869). Moliques Konzerte werden im Horizont der Gattungsgeschichte, der Geschichte des Violinspiels und der Violinvirtuosität im 19. Jahrhundert diskutiert. Sie geben Gelegenheit, über den konkreten Gegenstand hinaus Fragen der Musikpraxis und der Kompositionsgeschichte des 19. Jahrhunderts zu thematisieren. Dabei werden im Gespräch zwischen Musikwissenschaftlern und ausführenden Musikern auch aufführungspraktische Fragen und die Aufgaben und Erwartungen zur Sprache kommen, denen eine moderne Edition der Werke Moliques konfrontiert ist. Die Frage schließlich nach der Position, die Moliques Solokonzerte in seinem Gesamtschaffen einnehmen, wird durch einen vergleichenden Blick auf seine Streichquartette eröffnet.

    Tagungsleitung: Prof. Dr. Thomas Kabisch / Prof. Dr. Joachim Kremer