Kammermusik, Musik aus dem Baltikum und zeitgenössische Musik (wie Improvisation zu live Elektronik) sind Schwerpunkte in dem künstlerischen Schaffen von Andra Darzins.

Sie ist mit zahlreichen Orchestern als Solistin aufgetreten. (Adelaide Symphony Orchestra, National Symphony Orchestra Lettland, Kotka Symphony Orchestra (Finnland), Erzgebirgischen Sinfonieorchester, Baden-Baden Philharmonie, Sinfonietta Krakovia, Kammerorchester Valdivia/Chile, u. A.) Mit der „Urban Camerata„ in Doppelfunktion als Dirigentin und Solistin hat sie Viola Konzerten auf dem Label CPO veröffentlicht.
Aus der Kritik in „Klassik-Heute“: „sie…spielt mit bestimmtem Strich, fasziniert mit Natürlichkeit, mit müheloser Wendigkeit und einem noblen, tieflotenden Ton in allen Lagen. Seien es die Arpeggien im Kopfsatz und die virtuosen Figurationen…oder die wehmütig-ausdrucksvollen Kantilenen… Andra Darzins verleiht den Bratschen-Partien Leuchtkraft und Wärme und versteht es vorzüglich, das rhetorische und gesangliche Element auf das natürlichste miteinander zu verbinden.“

Sie hat diverse Werke zur Uraufführung gebracht, wie Violakonzerte von Maija Einfelde (Andra Darzins gewidmet),von Alvilis Altmanis und von Dieter Einfeldt (für Viola und 24 Schlagzeuginstrumente). Komposition von Axel Ruoff, Dace Aperans und Jürgen Essl sind ihr gewidmet.

Andra Darzins ist 1. Preisträgerin des ABC Concerto Competition in Süd-Australien und gewann den „Prix Frederique Liebstoeckl“ des Internationalen Wettbewerbes in Genf sowie 1992 den 2. Preis beim Lionel Tertis International Viola Competition.

Von 1993-2004 war sie 1. Solo-Bratschistin beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, mit dem sie regelmäßig als Solistin (Konzerte von Bartók, Hindemith, Schnittke, Christou, Tippett u. A) auftrat. In der Freischütz-Inszenierung von Peter Konwitschny trat sie auf der Bühne als gleichzeitig spielende und tanzende Musikerin auf (Arte-Mitschnitt/DVD Produktion).

Andra Darzins verließ das Orchester, um zu lehren und sich verstärkt dem Solo- und Kammermusikspiel zu widmen. Zuerst hatte sie eine Professur an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. 2004 wechselte sie als Professorin an die Hochschule für Musik Stuttgart.

Neben ihrer Professur spielt Andra Darzins regelmäßig als Solo Viola in verschiedenen Orchestern wie Münchner Philharmoniker, Elbphilharmonie Orchester, Radio-Symphony Orchestra Frankfurt und anderen. Auch im Australian World Orchestra spielt sie am ersten Pult mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle und Zubin Mehta. Sie gibt Masterclasses in Europa, Australien und Süd-Amerika.

Auf der bei Hänssler Classics erschienene CD „Amerika“ spielt sie die Solo-Viola in Feldmans „Rothko Chapel“ mit dem SWR-Vokalensemble. Dieser CD wurde 2014 mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Ihre neueste Aufnahmen, zusammen mit der Pianistin Lauma Skride (Werke von Bloch und Hindemith) sind in 2023 veröffentlicht.

Andra Darzins ist in Australien, in einer lettischer Familie geboren. Sie studierte in Adelaide und als „Churchill Fellow“ und DAAD Stipendiatin in Berlin bei Wolfram Christ. Während ihres Studiums, das sie mit dem „Konzertexamen“ mit Auszeichnung abschloss, spielte sie regelmäßig bei den Berliner Philharmonikern. Auf Tourneen in Europa, Japan, USA und bei den Salzburger Festspielen spielte sie mit Dirigenten wie Karajan, Levine, Haitink, Ozawa, Mehta u. A.